ADFC Dresden schlägt kurzfristigen Lückenschluss Richtung Bühlau vor
8. August 2023: Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die für den Herbst angekündigte Markierung von Radfahrstreifen auf der Bautzner Straße (Höhe Elbschlösser) mahnt der ADFC Dresden zur Eile, auch zwischen Schillerstraße und Weißem Hirsch Radwege zügig umzusetzen. Denn hier wird auch nach Schaffung von eigenen Radwegen entlang der Elbschlösser und der für 2024 angekündigten Radweg-Markierung auf der Bautzner Landstraße zwischen Steglich- und Grundstraße – beides begrüßt der ADFC sehr – weiterhin eine gefährliche und schmerzliche Lücke klaffen. Zumindest bergauf, so schlägt es der ADFC Dresden vor, könnte und sollte die Stadtverwaltung kurzfristig mit der Markierung eines Radfahrstreifens auf der Fahrbahn, die gefährliche Verkehrssituation für den Radverkehr entschärfen.
Wann der Radweg am Hirschberg kommt, ist aktuell völlig unklar. Schon 2001 hat der Stadtrat eine Planung in Auftrag gegeben. 2018 bekräftigten die Räte mit einer überwältigenden Mehrheit den Beschluss und forderten die Stadtverwaltung auf, dass am Hirschberg endlich Radfahrstreifen kommen sollen. Der Missstand ist lange bekannt. Bergauf beschleunigen die Autos, während man auf dem Rad vergleichsweise langsam unterwegs ist. Eine Trennung von Fahrrädern und motorisiertem Verkehr ist hier überfällig. Über die Jahre haben den ADFC immer wieder Fragen erreicht, wann hier endlich der Radweg kommt.
Weil Radwege auf dem Hirschberg-Abschnitt komplett fehlen, hat zwischen Schillerstraße und Weißem Hirsch der Fuß- und Radverkehr das Nachsehen. Damit nicht genug: Mangels Alternativen nutzen teilweise Schulkinder den schmalen Bürgersteig auf der nördlichen Straßenseite mit dem Rad – in beide Richtungen. Und obwohl heute viele Radfahrer die Strecke meiden, kommt es immer wieder zu Unfällen mit Verletzten.
Der ADFC Dresden, schon lange aktiv für Radwege am Hirschberg, fordert vor diesem Hintergrund Baubürgermeister Stephan Kühn dazu auf, endlich die Bergstrecke zu entschärfen und kurzfristig in einem ersten Schritt zumindest bergauf sichere Radwege zu schaffen. Es ist den Anwohnern vor Ort, aber auch in Bühlau und Weißig schwer vermittelbar, dass man nach 22 Jahren noch weitere Prüfungen und Untersuchungen braucht, um einen einfachen Radfahrstreifen zu markieren. Alle sehen die Gefahrenlage und verstehen, dass hier dringend Radwege markiert werden müssen auf dieser einzigen Verbindung von der Innenstadt nach Bühlau und den Weißen Hirsch. Hinzu kommt, dass in Zeiten von Pedelecs die Bergstrecke vermehrt gefahren wird und bei markierten Radfahrstreifen erst recht.
Hintergrund:
Bereits von Ende 2001 datiert ein einstimmiger Stadtratsbeschluss (siehe Link unten), der die Stadtverwaltung beauftragte, bis zum März 2002 „zwischen der Mordgrundbrücke und Weißig eine verkehrssichere Radwegführung zu entwickeln.“ Da auch 17 Jahre danach dieser Beschluss auf seine Umsetzung wartete, initiierte die FDP einen erneuten Beschluss für Radwege am Hirschberg, ebenfalls getragen von einer breiten Mehrheit. Der ADFC Dresden sieht sich daher in seiner Forderung nach sicheren Radfahrstreifen am Hirschberg von einer breiten Unterstützung getragen, und das seit 2001! Die in Dresden üblichen Flügelkämpfe für oder gegen Radverkehr – am Hirschberg finden sie nicht statt. Stattdessen fordert zum Beispiel sogar FDP-Stadtrat Holger Zastrow Radwege auf der Rampe hinauf zum Weißen Hirsch und sieht die Führung von Straßenbahn und Kfz-Verkehr auf einer Spur als machbar an. Auch Veit Böhm, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion setzt sich für die Radwege ein.
Beschlüsse des Stadtrates zum Radverkehr auf dem Hirschberg:
Beschluss zur Verbesserung des Radverkehrs in Loschwitz (2001): hier
Beschluss zum Radverkehr am Hirschberg (2018): hier