Unseren Jahresrückblick beginnen wir traditionell mit den positiven Veränderungen, für die wir uns teilweise schon über viele Jahre einsetzen:
- Nach über 20-jährigem Engagement des ADFC bekommt das Blaue Wunder endlich Radverkehrsanlagen. Der Verkehrsversuch im April, der auch den Schillerplatz umfasste, stößt jedoch auf breite politische Kritik, weshalb ihn die Stadtverwaltung vorzeitig stoppt. Die Radverkehrsanlagen auf der Brücke bleiben dennoch bis auf Weiteres erhalten. Auch wenn noch Vieles fehlt, ist der neue Status Quo im Vergleich zum Zustand vorher ein Fortschritt.
- Auf der Bautzner Straße und Bautzner Landstraße markiert die Stadtverwaltung im Oktober Radfahrstreifen, an der Stadtgrenze bei Rossendorf gibt es einen neuen, 1 km langen Radweg.
- Die Blasewitzer und Loschwitzer Straße sind seit Mai asphaltiert und verfügen nun über markierte Radwege.
- Eine ebene Oberfläche erhalten die Burgkstraße, Teile der Louisenstraße, die Katharinenstraße und die Nicolaistraße.
- Die buckelige Gleisquerung am Lennéplatz ist seit Oktober repariert und gut befahrbar.
- Die Rad-Unfallhäufungsstelle an der südlichen Brückenrampe der Waldschlößchenbrücke wird auf Drängen des ADFC entschärft. Sie war Dresdens schlimmste Unfallhäufungsstelle.
Auch 2024 ist Vieles auf der Strecke geblieben. Unser Druck ist weiterhin dringend notwendig:
- Zwar werden auf der Königsbrücker Straße ab Industriegelände stadteinwärts ca. 900 m Radfahrstreifen markiert. Dafür haben wir uns lange eingesetzt, doch leider trübt die Stadtverwaltung die Freude darüber stark: Eine eigentlich angekündigte Fortsetzung zwischen Fabricestraße und Hotel „mightyTwice“ kommt nicht zustande. Außerdem darf man den östlichen Bürgersteig nicht mehr stadteinwärts befahren, sondern nur stadtauswärts, obwohl die Fahrradfreigabe für beide Richtungen mangels alternativen Routen kaum verzichtbar ist.
- Mit dem Einsturz der Carolabrücke steht Dresden vor großen Herausforderungen, verkehrlich und finanziell. Ein vielversprechender Verkehrsversuch mit Radfahrstreifen auf der Brücke in Richtung Altstadt wurde kurz vor dem Einsturz gestartet – ist nun aber hinfällig.
- Im Jahr 2024 ist viel über das Wirtschaftswachstum im Norden der Stadt mit TSMC und Infineon gesagt worden, doch die Ankündungen seitens der Stadtverwaltung über eine verbesserte Radanbindung des Dresdner Nordens belaufen sich bisher auf nahe null.
- 2024 werden lediglich 8,25 Maßnahmen des Radverkehrskonzepts umgesetzt – weniger als 2023. Für die ursprünglich vorgesehene Erledigung des Konzeptes innerhalb von 10 Jahren wären 45 Maßnahmen pro Jahr erforderlich. Bleibt die Umsetzungsgeschwindigkeit so niedrig wie bisher, wird das Konzept erst in den 2050ern komplett umgesetzt sein.
Weitere Aktivitäten des ADFC Dresden im Jahr 2024:
- Wir treffen uns zwei Mal mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert und besprechen die Radanbindung des Dresdner Nordens, die Rechtsmäßigkeit bestimmter Stadtratsbeschlüsse zu verkehrsrechtlichen Anordnungen und den Carolabrückeneinsturz.
- Wir nehmen die Kommunalwahl zum Anlass, zentrale Forderungen und Erwartungen zu formulieren: Erste Wahl: Das Rad! Ziele des ADFC für die Dresdner Verkehrspolitik
- Wir organisieren ein Podium und eine Sternfahrt kurz vor der Kommunalwahl.
- An 23 Terminen codieren unsere Aktive 417 Fahrräder.
- Unser Angebot an freien Lastenrädern wird seit 9 Jahren erfolgreich betreut, und es gibt inzwischen 24 Lastenräder bzw. Anhänger zum Ausleihen www.friedafriedrich.de
- Unsere Touren-AG führt über 80 Radtouren durch.
- Der ADFC wächst: Im Dezember sind wir in Dresden 5.580 Mitglieder!
- Beim ADFC-Fahrradklimatest geben 2.081 Dresdnerinnen und Dresdner ihre Meinung zu den Radverkehrsbedingungen in der Stadt ab. Damit ist Dresden Spitzenreiter bei den Teilnahmen unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern.
- Zum Nikolaus-Tag überreichen wir über 1.000 ADFC-Zimtsterne an Radpendler – zur Freude vieler auf dem Weg zur Arbeit und zur Schule.
- Zum Jahresende besetzen wir die zweite hauptamliche Stelle in unserer Geschäftsstelle neu. Am 15. Januar 2025 beginnt Jonas Geyer seine Tätigkeit als Referent für Verkehrspolitik und Ehrenamtskoordination.
Die ADFC-Erfolge in der Stadt dokumentieren wir auf unserer Karte der Erfolge und Aktivitäten (https://adfc-dresden.de/erfolge-des-adfc-dresden) – einfach auf die Abbildung klicken!
Damit Radfahren für alle Menschen in Dresden sicherer und komfortabler wird, muss noch viel getan werden. Um Dresden zu einer Fahrradstadt zu machen, sind Engagement, Kreativität und starke Impulse aus der Bürgerschaft unverzichtbar. Bitte unterstütze uns durch deine Mitarbeit, eine Spende oder eine Mitgliedschaft im ADFC Dresden.