Wir wissen, wir werden immer mehr. Glaubt man den regelmäßigen Haushaltsbefragungen, hat es sich herumgesprochen, dass Radfahren die genialste Form der Fortbewegung ist. Wurden zur Wende nur 6% der Wege mit dem Rad zurückgelegt, sind es heute schon 17%, und das trotz massiven Ausbaus der Dresdner Auto-Straßen und gründlicher Beschleunigung des Autoverkehrs!
Nun wir wissen zwar, wie viele Dresdner mit dem Rad fahren, nicht aber auf welchen Straßen, in welchen Konzentrationen und mit welchen Spitzenbelastungen. Auch ist unklar, wie groß die Ungenauigkeit der Umfrage ist, denn zum Beispiel könnte schönes Wetter während einer Befragung die Statistik gründlich nach oben treiben.
Um mehr zu erfahren will die Stadt dauerhaft Radfahrer zählen – völlig anonym. Dazu sollen nächste Woche auf der St. Petersburger Straße in Höhe der Fußgängerquerung Kreuzstraße zwei Fahrradzählstellen in Betrieb genommen werden. Messbalken werden dann Anzahl und Fahrtrichtung aller Fahrräder erfassen. Die Stadt überlegt, noch weitere Anlagen für je ca. 32.000 Euro zu beschaffen, um sich ein umfassenderes Bild über die Entwicklung des Radverkehrs zu machen.
Die Verwaltung geht von einem dauerhaften Einsatz aus und möchte die Daten Forschungsprojekten zur Verfügung zu stellen. In einer Pressemitteilung kündigt sie an die Daten zu analysieren, um das Radverkehrsnetz zu optimieren. Wie das geschehen soll, bleibt allerdings offen.