Während die Sperrung des Filmnächtegeländes viel öffentliche Aufregung erzeugte, gab es an anderer Stelle viele kleine Verbesserungen:
Auf der Bürgerwiese (B 172) stadteinwärts wurde ab der Einmünung Zinzendorfstraße die Radwegbenutzungspflicht (hier: StVO Z 240, Gemeinsamer Geh- und Radweg) auf einem gerade mal 2 Meter breiten, unbefestigten Sandweg vor einem Monat in „Fußweg – Radfahrer frei“ umbeschildert. Radfahrer dürfen wieder die Fahrbahn benutzen.
Nur 300 Meter weiter in Richtung Georgplatz wurde an der Kreuzung Bürgerwiese / St. Petersburger Straße ein Radfahrstreifen zwischen Geradeaus- und Rechtsabbiegespur abmarkiert. Damit haben Radfahrer jetzt auch von der Bürgerwiese kommend in Richtung Dr.-Külz-Ring die Möglichkeit, direkt und ohne die Gefahr von Rechtsabbiegeunfällen die Kreuzung zügig mit den gleichen Ampelschaltzeichen wie für Autos zu passieren. Auch die Bemessung des Radfahrstreifens erfolgte großzügig, sodass hier sogar zwei Radfahrer gefahrlos nebeneinander fahren können, ohne dass die Sicherheitsabstände zu den anliegenden Fahrstreifen zu gering werden. Inklusive der beidseitigen Markierungen (jeweils 0,25 m) ist der Radfahrstreifen hier ganze 2,80 m breit.
Im Zuge dieser Baustelle wurde auch auf der Strecke Hauptbahnhof – Pirnaischer Platz eine zuvor sehr unangenehme Bordkante (3-4 cm!) von der Mittelinsel aus Richtung Lennéplatz auf Nullniveau gebracht.
In den letzten Wochen wurde der in stadteinwärtiger Richtung gelegene Fußweg (Radfahrer frei) auf der Stübelallee ab Comeniusplatz komplett asphaltiert und an der Außenseite verbreitert. Die nun vorliegende Breite von 2,50 m erlaubt eine gefahrlose Vorbeifahrt eines Radlers an Fußgängern. Der Belag ist dort von sehr guter Qualität und wird vor allem Radfahrern, die die KFZ-Fahrbahn aufgrund der hohen Verkehrsbelastung der Stübelallee (37400 KFZ/Tag im Jahr 2002) lieber meiden, sehr willkommen sein.
Während der Baumaßnahme an der Stübelallee wurde der Radverkehr geradezu vorbildlich mit eigener Richtungsbeschilderung zwischen Comeniusplatz und Straßburger Platz über die Comeniusstraße umgeleitet. Diese Schilder wurden sogar an jeder einmündenden Straße wiederholt. Obwohl durch die Arbeiten im Seitenraum nur ein Fahrstreifen auf der Stübelallee zur Verfügung stand, konnte man trotzdem ganz legal auf der Fahrbahn durch den Baustellenbereich fahren. Kein Radverkehrsverbot, wie es bei den Baustellen auf der Grunaer und Könneritzstraße praktiziert wurde. Fußgänger wurden bereits an der Comeniusstraße darauf hingewiesen, dass eine Durchquerung zur Stübelallee derzeit nicht möglich ist.
Hier hat die Stadt zusammen mit den ausführenden Baufirmen ihre Hausaufgaben wirklich vorbildlich erledigt.
Die Tharandter Straße im Abschnitt zwischen Reisewitzer und Schillingstraße wurde am Montag (14.07.08) dem Verkehr übergeben. Die ursprünglichen Planungen sahen hier mit einigen kleinen Ausnahmen an Bushaltestellen und Bereichen mit dichten Kreuzungsfolgen fast aussschließlich klassische Hochbordradwege vor, auf denen aufgrund der geplanten Mindestbreite von 1,50 m nicht einmal Überholvorgänge zwischen Radfahrern möglich gewesen wären.
Diese Planungen wurden zum Glück noch gründlich überarbeitet! Zur Ausführung kamen nun fast durchgängig Radfahrstreifen. Lediglich an den Standorten der verbliebenen Alleebäume wurde dieser zugunsten eines verbreiterten Wurzelraums für die Altbäume auf Bürgersteigniveau angehoben um eine verbesserte Wurzelbelüftung zu ermöglichen. In Fahrtrichtung Löbtau-Zentrum wurde an der Kreuzung Tharandter/Oederaner Straße der Radfahrstreifen in Mittellage zwischen Geradeaus- und Rechtsabbiege-Fahrstreifen markiert. Einziger Wermutstropfen: Am Knoten mit der Würzburger Straße wurde der 1,50 m breite Radfahrstreifen zugunsten von Abbiege-Fahrstreifen unterbrochen.
Die Moritzburger Straße wurde zwischen Elberadweg und Leipziger Straße komplett saniert. Da die Moritzburger Straße Teil der Interimsstrecke des Elberadwegs ist, war hier der Radverkehr schon immer recht hoch. Aber auch nach dem Bau der Molebrücke wird die Strecke als Direktverbindung zwischen Pieschen und dem Elberadweg weiter eine hohe Bedeutung haben. Nach Auskunft der Stadt ist die Sanierung des Teils der Moritzburger Straße zwischen Leipziger Straße und Bürgerstraße für nächstes Jahr eingeplant, so dass es dann eine durchgängig gute Verbindung zwischen Pieschen und dem Elberadweg geben wird.