Der Einsturz der Carolabrücke hat Vieles auf den Kopf gestellt. So lud uns Oberbürgermeister zu einem Gespräch über die Auswirkungen des Teileinsturzes ins sein Büro ein. Herr Hilbert gab einleitend zum Ausdruck, dass er nicht nur den Wegfall der Brücke selbst auf dem Schirm hat, sondern auch, dass eine Lösung für den Elberadweg gefunden werden muss, der seit Mittwoch beidseitig und für ungewisse Zeit gesperrt bleibt. Er geht fest von einem Abriss des mittleren Brückenzugs aus, hat aber eine kleine Hoffnung, dass der letzte Brückenzug als Provisorium noch ein Restleben hat. Zusammengefasst sprachen wir über diese drei Punkte, die wir mitgebracht hatten:
- Wiederherstellung der Ost-West-Strecken entlang der Elbe bzw. Einrichtung von sicheren und attraktiven Umleitungsstrecken. Hier brachten wir u.a. eine Weiterentwicklung der vom Skiweltcup bekannten Umleitung ins Spiel, bei der ein Teil der Köpckestraße mindestens im Bereich des Kultusministeriums zum Zweirichtungsradweg umgestaltet wird.
- Sofortmaßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der Nord-Süd-Ausweichstrecken für den Radverkehr (also entlang Glacisstraße/Albertbrücke bzw. Hauptstraße/Augustusbrücke). Wir schlugen vor, den Autoverkehr über Albertstraße/Wigardstraße umzuleiten und die Glacisstraße vom Auto-Durchgangsverkehr zu befreien, um eine sichere und attraktive Radverbindung über die Elbe zu schaffen – damit nicht alle auf die Hauptstraße ausweichen. Aber auch in der Hauptstraße soll die Stadtverwaltung stadtraumgestalterisch versuchen, den Radverkehr innerhalb der freigegebenen Fußgängerzone zu kanalisieren, um Konflikte mit Fußgängern zu minimieren. Nach unserer Ansicht sollen Auslagen und andere Sachen so sortiert werden, dass Zickzack-Fahrten zwischen Hindernissen und Fußgängern vermieden werden, ohne dass es zu unangepasstem Tempo verleitet.
- Beim veränderten Verkehr und geplanten Anpassungen immer auch prüfen, ob die Belange und die Sicherheit des Radverkehrs beachtet werden.
Herr Hilbert hörte aufmerksam zu und bedankte sich für unsere Vorschläge. Unsere ausführlichen Hinweise haben wir schriftlich zusammengefasst an die Stadtverwaltung übermittelt. Sie werden nun auf Umsetzbarkeit geprüft.