Auch wenn Sachsens Regierung für die Woche nach Ostern angekündigt hat, wie es mit den Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus weitergehen soll, ist jetzt schon klar: Das gesellschaftliche Leben wird erst sehr langsam zur Normalität zurückkehern können. Damit verbunden ist ein seit Wochen deutlich rückläufiger Autoverkehr. Um das Virus in Schach zu halten ist es gleichzeitig nötig, Abstand zu halten. 1,5 Meter sollen im öffentlichen Raum zu anderen Menschen gehalten werden, dann sinke die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung deutlich, sagen die Forscher.
Für viele Städte heißt das: Sie nutzen den frei gewordenen Platz auf den Straßen: Bogotà hat schon vor Wochen auf Fahrspuren provisorische Radwege eingerichtet, Oakland hat seit dem Wochenende 120 km des örtlichen Straßennetzes für den Durchgangsverkehr mit Autos gesperrt und für Fußgänger und Radfahrer freigegeben, Wien richtet zahlreiche “Begegnungszonen” ein, wo Fußgänger ausdrücklich zur Nutzung der Fahrbahn eingeladen sind und Berlin markiert zahlreiche äußere Fahrspuren der großen Straßen in Corona-Bike-Lanes um. Sogar einen Planungsleitfaden für diese provisorischen Radspuren hat die Hauptstadt herausgegeben.
Stellt sich die Frage: Wann wird es in Dresden so weit sein? Radfahrstreifen auf der Albertstraße, Ein provisorischer Radweg auf der Großen Meißner Straße, abgetrennte Radspuren auf der Bautzner Straße nach Bühlau. Zahlreiche weitere Maßnahmen wären denkbar.
In diesen Zeiten gilt mehr denn je: Mobilität ermöglichen, Platz für Menschen schaffen und gesunde Fortbewegungsarten fördern. Wenn das aus temporären Corona-Radwegen dauerhafte Lösungen werden, wäre das nicht nur ein wichtiger Schritt gegen das Corona-Virus, sondern auch überfällig für sicheren und attraktiven Radverkehr.