Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e. V.

Schließung der Fabrikstraße: Drewag blockiert damit wichtige Radroute nach Dresden-Plauen

Straßenabschnitt ist Teil des Radnetzes im Radverkehrskonzept der Stadt – ADFC kritisiert Vorgehen

Die Fabrikstraße am Kraftwerk Nossener Brücke in Dresden-Löbtau ist nicht gerade ein attraktiver Ort zum Verweilen. Doch die Straße durch das DREWAG-Werksgelände ist eine wichtige Route abseits der großen Straßenachsen für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer aus Plauen, Coschütz und Löbtau in die Innenstadt. Viele nutzen die der DREWAG gehörende Straße und gelangen bequem über die Hofmühlenstraße, die Fabrikstraße und die Freiberger Straße direkt zum Postplatz.

Doch seit gestern ist diese Route vorerst Geschichte, denn die DREWAG ließ im Laufe des Donnerstages die Straße mit fest verschraubten Bauzäunen komplett abriegeln. Kein Durchkommen also mehr, weder für Fußgänger noch für Radfahrer. Für Privatautos war die Straße schon vor geraumer Zeit durch auf Höhe der Nossener Brücke gesperrt worden. Radfahrer und Fußgänger duldete die DREWAG bisher, auch wenn Schilder die Straßennutzung durch das Betriebsgelände untersagten. Sie lenkte sie sogar mit Schildern durch eine Baustelle.

Der ADFC Dresden kritisiert diese Maßnahme der DREWAG: „Die Fabrikstraße ist eine wichtige Radverkehrsverbindung und sie steht als solche auch im Radverkehrskonzept“, stellt Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden klar. „Im vom Stadtrat 2017 beschlossenen Konzept sind zudem Instandhaltungsmaßnahmen und eine „Rad frei“ Beschilderung vorgesehen.“

Hintergrund der nun erfolgten Vollsperrung der Straße für den öffentlichen Verkehr ist ein Unfall Ende August, bei dem ein Radfahrer und ein Werksfahrzeug der DREWAG zusammenstießen. Bei der Unfallaufnahme stellte die Verkehrspolizei viele Mängel an der Straße fest, so dass Anfang September eine Ortsbegehung von Polizei, Straßenverkehrsbehörde und DREWAG stattfand, wie von der DREWAG zu erfahren war. Dabei wurde der DREWAG seitens der Behörden dringend geraten, Maßnahmen zu ergreifen, dass sich derartige Unfälle nicht wiederholen. Die Folge: Die DREWAG sperrt jetzt die Straße. „Wir verstehen sehr gut, dass die DREWAG mit einer Vollsperrung allen Haftungsfragen aus dem Weg gehen möchte, zumal die Straße in keinem guten Zustand ist. Doch diese Sperrung kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Vielmehr sollte die DREWAG gemeinsam mit der Stadt Mittel und Wege finden, Rad- und Fußverkehr wieder möglich zu machen“, so Edwin Seifert. „In historisch gewachsenen Fabrikarealen anderer Städte gibt es ja auch Straßen mit viel Werksverkehr, die öffentlich genutzt werden.“

Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Fabrikstraße gemäß §53 Sächsisches Straßengesetz öffentlich gewidmet ist. In der DDR galt sie als „betrieblich-öffentliche Straße“ und ist damit beim Inkrafttreten des Gesetztes nach der Wende automatisch als öffentliche Straße in bundesdeutsches Recht übergeleitet worden. Damit ist auch die Landeshauptstadt Dresden für den Ausbau der Straße zuständig. „Die Fabrikstraße als öffentlich gewidmete Straße darf nicht einfach gesperrt werden. Sollte Unklarkeit bezüglich der Widmung bestehen, sollten Stadtverwaltung und DREWAG schnell die Sache klären und dafür sorgen, dass diese im Radverkehrskonzept vorgesehene Hauptroute des Radverkehrs benutzbar bleibt.“ so Edwin Seifert vom ADFC Dresden abschließend.

Weitere Infos unter:

Umsetzungsstand des Radverkehrskonzeptes (Stadt): https://stadtplan.dresden.de/spdd.aspx?permalink=2LJVmGct#

Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes (ADFC Dresden): https://www.radwatch-dresden.de/

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Edwin Seifert

Geschäftsführer

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