Pressemitteilung des ADFC Dresden vom 6. August 2015
Zwischen Tolkewitz und Laubgeast verläuft durch den alten Elbarm ein kleiner Verbindungsweg, der von vielen Radfahrern genutzt wird. Vor wenigen Tagen hat die Stadt den Weg nun für den Radverkehr gesperrt. Die Verlängerung der Steirischen Straße, bisher eine beliebte „grüne“ Verbindung für Radfahrer, ist für Radfahrer seitdem nicht mehr legal passierbar.
Vom Büro der Radverkehrsbeauftragten heißt es, man wisse nicht, warum die Sperrung von der Straßenverkehrsbehörde angeordnet wurde, man wurde nicht informiert oder angehört.
Nils Larsen, Vorstandsmitglied im ADFC Dresden, beklagt den Wegfall der Radverbindung und die schlechte Zusammenarbeit in der Stadtverwaltung. „Verkehrsschilder werden von der Straßenverkehrsbehörde angeordnet. In Dresden ist diese im Straßen- und Tiefbauamt angesiedelt, das Büro der Radverkehrsbeauftragten aber im Stadtplanungsamt. Offensichtlich besteht hier ein größeres Kommunikationsproblem. Wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, haben wir schlechte Karten, den Radverkehr in Dresden voranzubringen.
„Der ADFC hält es für dringend notwendig, dass die Ämter sich besser abstimmen und nicht immer gegeneinander arbeiten. „Dazu gehört zum einen ein kompetenter Ansprechpartner für den Radverkehr in der Straßenverkehrsbehörde und zum anderen eine Koordinierung der Radverkehrsfragen auf der Ebene des Dezernenten. Wenn die Ämter nicht immer aneinander vorbei arbeiten würden und die Förderung des Radverkehrs ihr gemeinsames Ziel wäre, käme es niemals zu solchem Unfug wie der Sperrung des Radwegs im Flutgraben.“ so der 31-Jährige.
Im städtischen Verkehrsentwicklungsplan 2025plus ist der jetzt gesperrte Weg zwischen Tolkewitz und Laubegast übrigens als Radkorridor eingetragen. „Was nützen uns die schönsten Konzepte, wenn sie im Ämterchaos untergehen?“ fragt sich Larsen. Vom neuen Baudezernenten erwartet sich der ADFC-Vorstand denn auch die Schaffung effizienterer Strukturen. Denn bisher hat die gegenseitige Ämterblockade leider Methode.
Radkorridore im Verkehrsentwicklungsplan;
gesperrte Stelle markiert