Die Toiletten-Aktion auf dem Postplatz zeigt: viele Dresdner sind mit der Postplatz-Gestaltung nicht zufrieden. Aber nicht nur der optische Eindruck des Platzes ist trist. Auch Verkehrsplanerisch handelt es sich eher um einen ungeschickten Scherz. Radfahrer können jedesmal froh sein, wenn sie es endlich über den Postplatz geschafft und dabei die Orientierung nicht verloren haben.
Die Pflasterung auf dem Platz besticht durch ihr eintöniges Grau und ist darüber hinaus wohl mit der Absicht verlegt worden, Radfahrer durchzuschütteln und Fußgänger zu Fall zu bringen. Besonders tückisch: die leicht zu übersehenden Regenrinnen, an denen man weder zu Fuß noch mit dem Rad vorbei kommt sowie die metallenen Begrenzungen der engen Fahrradstreifen.
Radfahrer dürfen den Platz außerdem nur in ganz bestimmte Richtungen befahren: wer mit dem Rad von der Willsdruffer geradeaus in die Ostraallee möchte, soll – wahrscheinlich weil Radfahren so gesund ist – einen Umweg über Freiberger und Hertha-Lindner-Straße nehmen. Nur für die Straßenbahn ist die Durchfahrt über den Postplatz freigegeben. Auch der Dresdner Fahrradbeauftragte hat sich gegen diesen Quatsch nicht durchsetzen können.
Dennoch hält sich die stille Hoffnung, dass man diese Strecken eines Tages wieder mit dem Rad benutzen darf. Und dass sich spätere Generationen für einen optisch gelungeneren und benutzbaren Belag auf dem Platz erwärmen können.
Foto by Peter Schaer