„Eine Ampel ist fast so wie ein Kunstwerk zu betrachten“, sagte ein renommierter Dresdner Ampelfachmann vor einer Weile im Fernsehen, als es um Kritik an unlogischen Ampelschaltungen ging.
Klar: Die Welt der Kunst hat mit der Welt der Logik normalerweise wenig zu tun. Und so nimmt es nicht wunder, dass am Schlesischen Platz Radfahrer schon Rot bekommen, während Fußgänger noch munter-flockig die Straße queren können. Ist es eine Prüfung, ob auch alle die Fahrrad-Ampel wahrnehmen? Ein Trick, um Radfahrer, die dennoch fahren, abzukassieren? Die Rache des ADAC und aller anderen Autolobbyisten? Alles Quatsch! Hier müssen keine Verschwörungstheorien her: Die Kunst geht nunmal ihre eigenen Wege und die sind bekanntlich unergründlich. Und Kunst entzieht sich auch – das weiß doch jedes Kind – allen Formen objektiver Kritik.
Die Installation der Verkehrskünstler zieht ihren Sinn aus sich selbst. Radfahrern – sofern sie nicht als völlige Banausen dastehen wollen – wird nichts übrig bleiben, als sich den Lichtzeichen zu beugen und bei Rot zu warten. Dresden ist schließlich eine Kunststadt!