Jetzt Radverbindung ohne Umwege vom Wiener zum Postplatz – Ampelschaltung jedoch noch mangelhaft
ADFC Dresden, Pressemitteilung Auszüge 1. November 2021: Seit Freitag können Radfahrer*innen ohne Umwege vom Hauptbahnhof über die Reitbahnstraße und Marienstraße zum Postplatz und retour fahren und dabei die belebte Prager Straße umgehen. Möglich macht diese neue Verbindung der Umbau des Dippoldiswalder Platzes mit der Schaffung eines direkten Radweges von der Reitbahnstraße in die Marienstraße und eine ebenfalls komfortablere Radverkehrsführung von der Marienstraße in die Reitbahnstraße. Insbesondere die Verbindung hin zum Postplatz verbessert sich damit deutlich, denn bisher mussten Radfahrer*innen am Dippoldiswalder Platz einen großen Umweg fahren. Auch lässt sich jetzt gut von der Marienstraße in den Dr.-Külz-Ring abbiegen. Einen Wermutstropfen gibt es aber: Die Ampelschaltung zwingt Radfahrer*innen teilweise sehr lange Wartezeiten auf. Hier gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf!
Die Umgestaltung des Dippoldiswalder Platzes ist gut gelungen. Die komplexe Kreuzung mit ihren großzügigen Abbiegespuren war bisher nur für den motorisierten Verkehr konzipiert und sah eine Nord-Süd-Querung für den Radverkehr überhaupt nicht vor. Nicht umsonst mahnte hier das Radverkehrskonzept (RVK-Maßnahme 926) einen Eingriff an.
Die Radspuren auf dem Dippoldiswalder Platz sind meist zwischen Autospuren angelegt. Diese im Fachjargon „Radwege in Mittellage“ genannte Radverkehrsführungen finden sich mittlerweile an zahlreichen Kreuzungen der Stadt. Unumstritten sind diese Markierungen nicht, denn die objektiv hohe Sicherheit für die Radfahrer*innen – sie werden vom Autoverkehr gut gesehen – geht oft einher mit einem subjektiven Unsicherheitsgefühl beim Radfahren zwischen Autospuren. Da die Stadt aber meist peinlich darauf achtet, dass keine Autospur wegfällt, markiert sie gerne Radwege in Mittellage.
Dennoch ist der Dippoldiswalder Platz nun gut für den Radverkehr nutzbar. Nur die Ampelschaltungen sind alles andere als fahrradfreundlich. Derzeit ist es nicht möglich, die Kreuzung mit dem Rad in einem Zug passieren zu können, wie es überall in der Stadt für Autos normal ist. In Richtung Postplatz muss man teilweise sogar bis zu dreimal an Ampeln halten und lange warten.