Vor zwei Jahren hat der Stadtrat mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP über den Ausbau der Leipziger Straße und damit eines Abschnitts des Elberadwegs entschieden. Unter anderem wurde die Fällung der bisher dort stehenden Bäume beschlossen, um die Straße für Straßenbahnen und Autos zu optimieren. Anwohnerprotesten und dem formellen Einspruch des ADFC zum Trotz wurden bei der Planung Rad- und Fußverkehr klar benachteiligt. Planungsziel war offenbar nicht mehr Komfort und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sondern die immer wieder gern propagierte „Flüssigkeit und Leichtigkeit des (motorisierten!) Verkehrs.
Nun können wir langsam sehen, wie der ganze Salat vom Planungspapier in die reale Welt übertragen wird. Der Belag der neu gebauten Geh- und Radwege sieht nicht etwa ansprechend aus (damit sich der Denkmalschutz freuen könnte) aber er besteht auch nicht aus glattem Asphalt (wie es der Stadtrat 2005 als Grundsatz für ALLE Radverkehrsanlagen beschlossen hat). Nein! Es wurde eine „Lösung“ gefunden, die keinerlei Wünsche erfüllt.
Absurd häßliches graues, huckeliges Betonpflaster schüttelt jeden Radfahrer durch. An jeder Grundstückseinfahrt wird der Radweg durch locker großfugig verlegtes Großpflaster unterbrochen, auf dem man bei Nässe zudem leicht ausrutscht. Obwohl bekannt war, dass hier zu jeder Zeit viele Radfahrer in beiden Richtungen unterwegs sind, werden die Radfahrerströme nicht von den Fußgängern getrennt. Über die gesamte Neubaustrecke sollen Radfahrer den Weg der Fußgänger mitbenutzen. Ein Ausweichen auf die Fahrbahn ist hier verboten. Radfahrer können von dem Gemeinsamen Geh- und Radweg außerdem kaum nach Pieschen abbiegen.
Hier wurden auf Beschluss von SPD, CDU und FDP unter dem Druck des Regierungspräsidiums mit öffentlichen Mitteln die Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger verschlechtert.
Bilder vom “Geh- und Radweg” Leipziger Straße