Zählung des ADFC Dresden ergibt mehr Radverkehr als auf dem Elberadweg – Stadt in der Pflicht
25. Mai 2022: Eine der meistfrequentierten Radrouten in Dresden ist die Könneritzstraße. Auf der direkten Route zwischen Marienbrücke und Hauptbahnhof fahren täglich über 4.000 Menschen mit dem Rad, beide Fahrtrichtungen zusammengenommen. Das ergab jetzt eine Zählung des ADFC Dresden. Die Könneritzstraße ist zugleich aber auch eine gefährliche Engstelle. Da sichere Radwege fehlen und viele Konflikte auftreten, fordert der ADFC, dass die Stadt zeitnah eine Umplanung des Nadelöhrs veranlasst.
Die Könneritzstraße ist für Menschen auf dem Rad eine der unangenehmsten Strecken der Stadt. Mal ist man verpflichtet auf dem Gehweg zu fahren, dann ist es wieder verboten, nur eines ist immer gleich: Ausreichend Platz für Radfahrende gibt es hier an keiner Stelle. Ständig wechselt die Art des Weges und Masten, Schilder und Ampeln engen noch weiter ein. Aus Fahrrad-Sicht ist die Straße eine komplette Fehlplanung und es besteht dringender Handlungsbedarf.
Die Straße war im Jahr 2005 komplett umgebaut worden. Doch sichere Radwege haben damals für die Stadt keine Rolle gespielt. Ganz im Gegensatz zu heute, wo die Straße für den Radverkehr eine viel größere Rolle spielt. In den letzten Jahren hat der Radverkehr in der Stadt stark zugenommen. Auch die Friedrichstadt ist gewachsen. Heute wohnen fast doppelt so viele Menschen dort wie noch vor 5 Jahren. Und mittlerweile fahren auf der Könneritzstraße mehr Menschen mit dem Rad als auf dem Elberadweg zwischen Blasewitz und Johannstadt.
Die Mischung von Fußgängern und Radverkehr auf engstem Raum führt immer wieder zu Konflikten und ist für beide Seiten gefährlich. Kurzfristig kann Baubürgermeister Kühn die Situation verbessern, findet der ADFC Dresden indem er die mitten auf dem Weg stehenden Masten und Schaltkästen zur Seite umsetzen lässt. Mittelfristig ist allerdings eine komplett neue Aufteilung des Straßenraums nötig.
Anmerkung: Orientiert an den Verkehrszählungen der Stadt haben im Mai Ehrenamtliche des ADFC Dresden an einem Werktag in der Mitte der Woche von 5 bis 24 Uhr in Viertelstunden-Segmenten gezählt. Der Monat Mai gilt neben dem September bei Verkehrszählungen als klassischer Normalmonat.