Seit Jahren nimmt der Radverkehr in Dresden zu und immer mehr Menschen radeln auch im Winter zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. Der ADFC setzt sich dafür ein, dass zumindest auf den Hauptrouten des Radverkehrs Winterdienst durchgeführt wird. Von Vorteil wäre das nicht nur für die Radfahrer sondern auch für Kfz-Benutzer und Fahrgäste in Straßenbahn und Bus. Denn wer Rad fährt, sorgt dafür, dass die öffentlichen Verkehrsmittel nicht so überfüllt sind und diejenigen, die wirklich auf das Auto angewiesen sind, ohne Stau vorankommen.
Oberbürgermeisterin Helma Orosz und der in Ihrem Namen auf ein Schreiben des ADFC antwortende Baubürgermeister Jörn Marx sehen das anders:
„Radfahrer sollten bei Schnee- und Frostwetter auf den ÖPNV umsteigen. Dieses Verlangen ist zumutbar. Sicherer ist es für die Radfahrer allemal …“.
In ihrer Argumentation verweisen unter anderem auf „die Bauweise eines Fahrrades mit zwei hintereinander angeordneten Rädern“. Hier möchte man ergänzen, dass der typische Fußgänger mit zwei nebeneinander angeordneten Beinen ähnliche Probleme hat. Also auch das Zufußgehen im Winter verbieten?
Dass es besser geht, zeigen andere Städte und Gemeinden: In Heidenau wird sogar der Elberadweg vom Schnee beräumt, unsere Partnerstadt Hamburg tut es und auch die Bundeshauptstadt hat den Winterdienst für Radwege eindeutig geregelt. Hier schreibt man den Menschen nicht vor, wie sie sich fortbewegen sollen. Und wer sehen will, wie man die Prioritäten richtig setzt, der schaut nach Kopenhagen. Dort werden die Radwege zuerst beräumt, dann die Autofahrbahn. Denn in Kopenhagen hat man erkannt, das jeder mit dem Rad zurückgelegte Kilometer gut ist für den Einzelnen und die Gesellschaft.