Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e. V.

Die Bahn macht mobil – nur für wen?

Seit Langem gibt es vor dem Hauptbahnhof keine Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Viele wild an Zäunen, Masten und Gittern abgeparkte Drahtesel prägen seit Jahren das Bild am Wiener Platz. Unaufgeräumt sieht es hier schon länger aus – interessiert hat das die ganze Zeit aber niemanden; zumindest ist nichts passiert. Radfahrer sind an dieser Stelle der Stadt nur störende Elemente. Überbleibsel einer Vergangenheit, um die sich das Unternehmen Zukunft nicht mehr zu kümmern braucht.

Nun hat sich etwas verändert. Nein, um die seit Jahren versprochene Radstation geht es nicht. Die wird es wohl nie geben, wenn sich nicht irgendetwas unvorhergesehenes passiert…

gemeint sind die neuen Fahrradständer vor dem Bahnhof. Es sind so genannte Vorderradhalter, die keine Möglichkeit bieten, den Rahmen anzuschließen. Außerdem haben sie die bei vielen Radfahrern bekannte Felgenkill-Funktion und werden entsprechend gemieden. Als ich die Felgenkiller fotografierte, überschritt die Zahl der abgestellten Räder die Kapazität der Felgenkiller nach vorsichtiger Schätzung um den Faktor 2. Trotzdem war nur etwa jeder zehnte Vorderradhalter belegt.

Was schließt man daraus? Während die Stadt an einigen S-Bahn-Punkten (Klotzsche!) und auch am Schlesischen Platz den Stand der Technik verwendet, ist die Bahn davon weit entfernt.

Besonders an Bahnhöfen sind regengeschützte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder wichtig, da die Räder dort meist für längere Zeit abgestellt werden. Will man die Leute dazu bringen, vom Auto auf Rad und Bahn umzusteigen, sollte man sich ernsthaft um regen- und diebstahlsichere Abstellmöglichkeiten bemühen. Dass es geht, zeigen andere Städte: Jeder Kleinstadtbahnhof hat überdachte Abstellplätze. Am Hauptbahnhof wäre eine Radstation logistisch nicht wirklich ein Problem: unter den Hochgleisen wäre genügend Raum, um mehrere hundert Fahrräder regensicher abzustellen. Leider fehlt der Wille: Die von der Bahn propagierte Mobilmachung gilt für Radfahrer nicht.

Beispiel NRW

Im Rahmen des Programms „100 Fahrradstationen für NRW“ wurden schon über 50 dieser Stationen gebaut. Sie bieten neben überdachten Fahrradparkplätzen auch die Möglichkeit, Räder auszuleihen oder beispielsweise einen Reparaturservice.

Weitere Informationen: https://www.agfs-nrw.de/

Nicht nur wir…

…finden die Situation vor dem Hauptbahnhof eigenartig. Auch ein Planungsbüro nimmt den Wiener Platz zum Anlass, darauf hinzuweisen: „Wenn Sie Hilfe in Sachen Fahrradparken in Ihrer Kommune brauchen, sprechen Sie uns bitte an – wir unterstützen Sie gern.“

AB Stadtverkehr

Konrad Gähler

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Konrad Krause

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