Rund 38 Prozent der deutschen Bevölkerung möchten das Fahrrad zukünftig häufiger nutzen. Im Vergleich zu Auto, Bus und Bahn gilt es als das Verkehrsmittel mit dem höchsten Spaßfaktor und einer positiven Kosten- und Umweltbilanz. Dies zeigt eine neue Studie des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und des Marktforschungsinstitutes SINUS Sociovision.
Jeder zweite Bundesbürger fahre täglich oder mehrmals pro Woche Fahrrad. „Im Wahlkampf müssten Politiker diese Zielgruppe viel stärker ansprechen und in ihren Verkehrskonzepten Radfahrern mehr Raum verschaffen“, fordert Heidi Wright, stellvertretende Bundesvorsitzende des ADFC. Mehr als 70 Prozent der Befragten finden, die Kommunalpolitik sollte sich stärker mit dem Radverkehr beschäftigen.
In der Studie zeigt der ADFC, dass insbesondere in den Städten mehr Platz für den Radverkehr benötigt wird. „Für die zu erwartenden Zuwächse reichen die jetzigen Radverkehrsnetze nicht aus“, sagt Wright. Zusätzliches Hindernis: Immerhin 37 Prozent der Deutschen fühlen sich beim Fahrradfahren nicht sicher. Dieses Gefühl ist vor allem in Großstädten vorhanden. Bemängelt wird hier die Breite und Sauberkeit der Radwege, die ein zügiges Radfahren erschweren.
Besonders gut kommen im ADFC-Monitor Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern weg: Hier fühlen sich die Einwohner beim Radfahren besonders sicher. In Nordrhein-Westfalen und Berlin lassen sich öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad am besten kombinieren.
Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans der Bundesregierung untersuchten der ADFC und das Meinungsforschungsinstitut SINUS Sociovision aus Heidelberg die Einstellung der Deutschen zum Thema Radfahren. Auf Basis von 2.000 telefonischen Interviews zeichnet der ADFC-Monitor ein genaues Bild der deutschen Radfahrer.
Der ADFC-Monitor „Fahrradland Deutschland“ wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gefördert.