Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e. V.

Carolabrücke: Die Debatte um Radweg-Begradigung beginnt

20211005 Radweg Carolabruecke 2 Foto ADFC Dresden ES klein © ADFC/Edwin Seifert

ADFC Dresden begrüßt Pläne für Ende der doppelten Gleisquerung

ADFC Dresden, Pressemitteilung Auszüge 5. Oktober 2021: Die Diskussion um die künftige Verkehrsaufteilung auf der Carolabrücke ist eröffnet. Während die Stadtverwaltung prüft, Verkehrsdaten sammelt und die Sanierung des mittleren Brückenteils vorbereitet, löst die Beschlussvorlage für den dritten Brückenteil, den mit der Straßenbahn, reflexartig die Dresden-typischen Stau-Ängste hervor. Der Grund? In dem Verwaltungspapier wird vorsichtig die Absicht formuliert, die Radverkehrsführung von der Neustadt in die Altstadt zu begradigen, um das bisher zweifach nötige Queren der Straßenbahn zu beenden. Dafür soll eine Autospur in Richtung Altstadt zum Radweg ummarkiert werden.

Der ADFC Dresden begrüßt ausdrücklich diese Idee des Baubürgermeisters. Für eine durchgehend attraktive Nord-Süd-Radverkehrsverbindung ist eine direkte Radwegführung auf der Carolabrücke entscheidend. Das zweimalige Queren der Straßenbahngleise an extra Ampeln, mehrere 90-Grad-Kurven und die gemeinsame Nutzung des Gehweges bremsen den Radfahrer*innen fast auf Schrittgeschwindigkeit aus und benachteiligt den Radverkehr gegenüber dem Autoverkehr erheblich. Gleisquerungen sind zudem insbesondere bei Nässe immer mit Sturzgefahr verbunden. Außerdem könnten dann die Fußgänger*innen endlich entspannt das Altstadt-Panorama genießen – ohne sich den Platz mit dem Radverkehr teilen zu müssen.“

Die an die Wand gemalten Staus sieht der ADFC Dresden nicht. Als der erste Brückenteil der Carolabrücke saniert wurde, gab es nur eine Autospur pro Richtung und der Verkehr ist nicht zusammengebrochen. Bei der anstehenden Sanierung des nächsten Brückenteils wird das wieder so sein.

Außerdem sind bekanntermaßen Ampelkreuzungen und die Haltespuren an den Ampeln entscheidend für jeden Verkehrsfluss. Am Rathenauplatz wird sich da nichts ändern. Will man in Dresden den Radverkehr substantiell sicherer machen und mehr Raum geben, angesichts des deutlich wachsenden Radverkehrsaufkommens mittlerweile schon eine Notwendigkeit, führt an komfortablen Radwegen auch auf der Carolabrücke kein Weg vorbei.

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Edwin Seifert

Geschäftsführer

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