Infineon, Staatsschauspiel, Handwerkskammer und Spedition unterstützen ADFC Dresden
22. Mai 2023: Auf dem vom Autoverkehr viel befahrenen Nord-Abschnitt der Königsbrücker Straße von der Überquerung der Eisenbahn bis zur Stauffenbergallee fehlt stadteinwärts ein Radweg. Diesen jahrelangen Missstand kritisiert der ADFC Dresden schon seit langem. Sogar eine vom Stadtrat gebilligte Petition und Pop-Up-Radweg-Demos gab es schon. Nun erfährt der Fahrradclub von Anliegern breite Unterstützung für die dringend nötige Erhöhung der Radverkehrssicherheit entlang dieses Straßenabschnittes. Während die Stadt sich derzeit mit der Magazinstraße als Ausweichroute planerisch beschäftigt und wie zu hören ist, die Radwegplanungen für die Königsbrücker Straße Nord ruhen lässt, machen Infineon, das Staatsschauspiel Dresden (hat seine Probebühne im Industriegebiet an der Königsbrücker Nord) und die Handwerkskammer sowie die Spedition Radensleben, als weitere Anlieger, Druck auf die Stadtverwaltung, endlich die Radweglücke zu schließen.
Ist doch diese Strecke die wichtigste Route in die Innenstadt nicht nur für die Bewohner von Klotzsche, Weixdorf und darüber hinaus, sondern eben auch für viele Betriebe entlang der Königsbrücker, wie Infineon und die Kultureinrichtungen im Industriegebiet Nord. Bereits im Sommer 2020 hatten Verkehrsplaner der Stadt Pläne für den Radweg mit dem ADFC abgestimmt. Auf die Straße gekommen ist dennoch bisher nichts. Im folgenden die Statements zu dieser ärgerlichen Situation:
Dr. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden:
„Täglich nehmen zahlreiche Teilnehmer die mehr als 350 Weiterbildungsangebote in njumii – Das Bildungszentrum des Handwerks wahr. Für diese wie auch für unsere Mitarbeiter und die weiteren Anlieger im Industriegelände, welche das Fahrrad für ihren Arbeitsweg benutzen, fordern wir eine Erhöhung der Verkehrssicherheit. Leider gibt es noch immer dauerhafte Gefahrenstellen. Diese müssen endlich beseitigt werden.“
Gernot Loibnegger, Senior Director und Betrieblicher Mobilitätskoordinator bei Infineon Technologies Dresden:
„Viele unserer Mitarbeiter*innen nutzen täglich das Fahrrad, um aus dem Stadtgebiet Dresden zu unserem Standort in Klotzsche zu gelangen. Durch die Erweiterung unseres Werkes rechnen wir mit 1.000 weiteren Arbeitsplätzen und damit einer deutlichen Zunahme unserer Radfahrer. Eine attraktive und vor allem verkehrssichere Radweganbindung ist für uns daher absolut notwendig. Die Radwege an der Königsbrücker Straße im Bereich Industriegelände müssen dafür entsprechend aufbereitet werden.“
Joachim Klement, Intendant Staatsschauspiel Dresden:
„Das Staatsschauspiel Dresden mit ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nutzt für seine Proben das Probenbühnenzentrum in der Charlotte-Bühler-Straße. Nahezu täglich pendeln vier Mal bis zu 30 Mitarbeitende -das sind u.a. Schauspieler, Regieteams, Techniker- mit dem Fahrrad an diesen Ort. Das Staatsschauspiel Dresden als Arbeitgeber, aber auch alle Radfahrer, die diese Fahrtrichtung einschlagen, bemängeln den fehlenden Radweg entlang der Königsbrücker Straße zwischen Haltepunkt Industriegelände und Fabricestraße. Ein solcher würde nicht nur mehr Sicherheit im Straßenverkehr schaffen, sondern wäre auch ein weiterer Anreiz für die Mitarbeitenden, vom Auto aufs Rad umzusteigen. In diesem Zusammenhang ist der Aspekt der Nachhaltigkeit für das Staatsschauspiel Dresden ein wichtiges Thema. Denn Kulturstätten haben mit ihrer materiellen Arbeit und ihrer Vorbildfunktion einen Einfluss auf die Schonung von Ressourcen und die Reduktion von Emissionen. In der Generalversammlung der European Theatre Convention (ETC), deren Mitglied das Staatsschauspiel Dresden ist, wurde im Juni 2021 der „Sustainable Action Code for Theatres“ verabschiedet. Mit dieser Erklärung verpflichten sich die Mitgliedstheater, ihren ökologischen Fußabdruck auf europäischer Ebene zu messen, zu verstehen, zu reduzieren und auszugleichen. Gemessen werden bei der Mobilität dabei auch Wege von und zur Arbeit. Auch die Dresdner Charta für Nachhaltigkeit im Kultursektor wurde vom Staatsschauspiel Dresden unterzeichnet. Genug Gründe also, die Forderungen des ADFC Dresden gemeinsam mit der AG „nachhaltig mobil“ zu unterstützen.“
Alexander Rose, Geschäftsführer, Radensleben-Transporte GmbH
„Wir haben Mitarbeitende die täglich mit dem (Job-)Rad zur Arbeit kommen. Entspannt ist das nicht, da Dresden zu den gefährlichsten Städten für Fahrradfahrende gehört! Sichere Radwege könnten nicht nur unsere Mitarbeitenden entspannt zur Arbeit bringen, sondern auch Schulkinder die aus dem Dresdner Norden mit dem Rad zur Schule wollen. Die Wichtigkeit der Radinfrastruktur in Dresden, sollte sich im politischen Willen ausdrücken, der die derzeitige Situation erheblich verbessert. Dazu gehören vor allem, die Bereitstellung der finanziellen Mittel, die, ganzheitlich gedacht, in eine nachhaltige Zukunft eingebracht werden können. Aus meiner Sicht beginnt mit der Fußgängerbrücke Industriegelände ein sehr gefährliches Stück für Radfahrer, was dringend entschärft werden sollte, zumal es der Platz ohne Probleme hergibt. Wir als Dresdner Spedition wünschen wir uns ausdrücklich einen Radweg Stadteinwärts zwischen Hermann-Mende-Straße und Staufenbergallee um die gefährlichen Ausfahrten auf die Königsbrücker Straße an der Charlotte-Bühler-Straße und an der Else-Sander-Straße zu entschärfen.”
Königsbrücker Straße Nord im Radverkehrskonzept: hier
Petition für Radwege von 2019: hier