ADFC Dresden demonstriert für Fuß- und Radbrücke über die Hansastraße
ADFC Dresden, 23. Juli 2021: Es gibt noch keine wirklich guten Wege zwischen der Neustadt und Pieschen. Wer zwischen den beiden Stadtteilen mit dem Rad fährt, muss sich auf Umwege, lange Ampelwartezeiten und weitere Mängel gefasst machen.
Deshalb hat die Stadtverwaltung bei der Entwicklung des Radverkehrskonzeptes 2014 und 2015 eine neugebaute, direkte Verbindung als Maßnahme Nr. 736 geplant. Die Verbindung soll von der Lößnitzstraße auf einem neu zu bauendem Weg hinter dem Bahnhof Neustadt die Hansastraße überqueren und in die Gothaer Straße (Alter Schlachthof) münden. Auf dem Teilabschnitt ab Lößnitzstraße gibt es einen Bahndamm eines nicht mehr benutzen Eisenbahnverbindungsbogens. Die Brückenlager der ehemaligen Bahnbrücke über die Hansastraße sind noch vorhanden. Bei einem Wiederaufbau dieser Brücke als Fuß- und Radwegbrücke könnte man ohne Ampelhalt sicher und bequem von der Königsbrücker Straße/Louisenstraße bis zur Leipziger Straße und dem Elberadweg (Hafencity) fahren. Ein solcher stadtteilverbindende „Premiumradweg“, weitgehend getrennt vom Autoverkehr, würde die aktive und gesunde Mobilität in den angrenzenden Stadtteilen erheblich stärken!
Inzwischen bewegt sich etwas. Die Stadtverwaltung schafft gerade Baurecht für ein Wohnbauprojekt „Ehemaliger Gleisbogen“. Im Zuge dessen soll die neue Radverbindung zwischen Lößnitzstraße und Hansastraße mit geschaffen werden. Mit einem großem Aber: Der Bahndamm wird komplett beseitigt und es wird aufgrund der Bebauung nie wieder eine Brücke über die Hansastraße entstehen können. Der (noch nicht rechtskräftige) Bebauungsplan enthält keine Aussagen zur möglichen Weiterführung der Radverbindung in Richtung Pieschen/Elbe und damit ist die Stadtteilverbindung faktisch vom Tisch. Eine direkte Querungsmöglichkeit über die Hansastraße ist an dieser Stelle ohne Brücke kaum vorstellbar.
Der ADFC hat deswegen eine Einwendung im B-Plan-Verfahren geschrieben und am 22.07.2021 mit einer Aktion auf der Hansastraße für eine Radbrücke demonstriert. Wir hoffen, dass es doch noch zu einem Umdenken kommt.