Fußgängern und Radfahrern fehlt in der Stadt häufig Platz, um sicher und bequem voranzukommen. Besonders auf gemeinsamen Geh- und Radwegen häufen sich die Konflikte: Fußgänger werden von Radfahrern bedrängt und gefährdet, Radfahrer kommen auf den engen Wegen nicht voran und sind besonders an Ein- und Ausfahrten sowie durch rechts abbiegende und kreuzende Autos gefährdet. Die Verdrängung des Radverkehrs auf die Gehwege hat die Entwicklung der beiden nachhaltigsten Fortbewegungsarten massiv behindert.
Der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordern Bund, Länder und Kommunen auf, sichere Bedingungen für Radfahrer auf der Fahrbahn zu schaffen. Sinnvolle Maßnahmen sind zum Beispiel die Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten auch auf Hauptverkehrsstraßen und die Markierung von Radfahrstreifen auf den Fahrbahnen. Bei innerörtlichen Radwegen auf Gehwegflächen sollte zumindest die Benutzungspflicht aufgehoben werden.
Denn mit dem Radverkehr auf der Straße gibt es gute Erfahrungen. Hier ist der Radfahrer im Blickfeld der Autofahrer und weniger gefährdet, als wenn er versteckt hinter parkenden Autos oder Büschen fahren muss. Und für die Fußgänger bleibt der Gehweg, wo besonders Kinder und alte Menschen sich geschützt bewegen können.
ADFC und FUSS e.V. appellieren an Radfahrer und Fußgänger, das eigene Verkehrsverhalten kritisch zu überdenken. Radfahrer sind bereits jetzt in den meisten Straßen sicherer und komfortabler auf der Fahrbahn anstelle des Gehweges unterwegs.
Auch der Dresdner ADFC wehrt sich seit Jahren dagegen, dass in Dresden Gemeinsame Geh- und Radwege gebaut werden. In einigen Fällen konnten wir die Freigabe der Fahrbahn für Radfahrer oder Umplanungen bewirken. Unserer Arbeit sind allerdings wegen unseres beschränkten Etats noch enge Grenzen gesetzt. Sie können helfen, dass sich das ändert.