Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e. V.

ADFC übergab Petition für sichere Radwege auf und zum Blauen Wunder an OB Hilbert

Petitionsübergabe (v.l.n.r.): Charlotte Lück (OpenPetition), Wolfgang Fröb (ADFC-Vorstand), Edwin Seifert (ADFC-Geschäftsführer), Dirk Schiwy (ADFC-Vorstand) mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Foto: © ADFC Dresden

Stadtoberhaupt erhielt über 3.700 Mitzeichnungen –  Vielfältige Lösungsvorschläge liegen vor

Der ADFC Dresden hat Oberbürgermeister Hilbert die Petition für sichere Radwege auf und zum Blauen Wunder übergeben. Insgesamt 3.719 Menschen unterstützen das Anliegen des ADFC nach einer dauerhaften und sicheren Lösung für den Radverkehr zwischen Loschwitz und Blasewitz. Wichtiger Bestandteil der Petition ist der Vorschlag, die Fahrstreifen am Körnerplatz so anzupassen, dass Fahrräder und Busse ab der Grundstraße auf einer gemeinsamen Spur Richtung Brücke fahren, sodass hier eine Lücke geschlossen wird, die während des Verkehrsversuchs viel kritisiert wurde. Auch möchte der Fahrradclub mit seiner Petition dafür sorgen, dass die Lösungssuche weitergeht, nachdem mit dem Verkehrsversuch erste Erkenntnisse gewonnen wurden.

Nach Ansicht des ADFC sind die im April markierten Radfahrstreifen in der Brückenmitte eine wesentliche Verbesserung für den Radverkehr. Besonders positiv dabei: Diese Veränderung wird breit akzeptiert. Das ist ein wesentlicher kollektiver Erkenntnisgewinn der vergangenen Monate. Nun muss Oberbürgermeister Hilbert die Lösungssuche weiter vorantreiben. Denn der Bedarf nach einer durchgängigen Lösung für den Radverkehr besteht nach dem vorzeitigen Ende des Verkehrsversuchs weiter.

Hintergrund

Immer mehr Menschen steigen in Dresden aufs Rad. So ist auch auf dem Blauen Wunder der Radverkehr seit 2018 um die Hälfte angewachsen. Der Autoverkehr geht indes kontinuierlich zurück. Querten im Mai 2013 Tag für Tag noch 37.900 Autos am Blauen Wunder die Elbe, so nahm der Autoverkehr bis zum letzten Jahr an dieser Stelle um ein gutes Drittel ab, wie städtische Zahlen zeigen. Nur noch 23.900 Autos zählte das Straßen- und Tiefbauamt 2023 pro Tag. An die veränderten Verkehrsverhältnisse muss sich auch die Infrastruktur anpassen, fordert nicht nur der ADFC, sondern auch ein Beschluss des Stadtrats vom Dezember 2001.

Der Verkehrsversuch, den die Stadt Dresden am 7. April startete, führte dazu, dass die Elbquerung fürs Rad attraktiver wurde und kaum noch Radfahrer*innen auf dem Gehweg fuhren. Trotz eines hohen Bordsteins vom Geh- auf den Radweg auf Loschwitzer Seite nutzte die große Mehrheit der Rad fahrenden Verkehrsteilnehmer nun die Radwege statt auf dem Gehweg zu fahren. In einer Verkehrszählung konnte der ADFC schon in der ersten Woche feststellen, dass der Anteil der Radfahrenden auf dem Gehweg unter 20% lag, 80% nutzten die neuen Radwege bzw. die Fahrbahn. Zwei Jahre vor dem Verkehrsversuch zählte die Stadt noch 83% Gehwegradler. Nur die absolute Minderheit querte die Brücke auf der Fahrbahn.

Nach dem Abbruch des Verkehrsversuchs mit Radfahrstreifen zwischen Schiller- und Körnerplatz Ende April blieben in der Brückenmitte Radfahrstreifen erhalten. Dies ist im Vergleich ein Fortschritt, jedoch kein sicheres Angebot für Menschen, die mit dem Rad zwischen Blasewitz und Loschwitz sicher unterwegs sein wollen. Besonders vulnerable Verkehrsteilnehmer wie Schulkinder oder ältere Menschen, die im dichten Verkehr über die Brücke fahren, sind auf eine sichere und eindeutige Verkehrsführung in den Kreuzungsbereichen angewiesen.

Eine gemeinsame Führung des Fuß- und Radverkehrs im Bereich der Gehwege wurde immer wieder in die Diskussion gebracht, ist jedoch aufgrund der zu geringen Wegbreite, des zu niedrigen Geländers sowie einer kaum lösbaren Einfädelung des Radverkehrs in den Kreuzungsbereichen nicht realisierbar.

Wie geht es nun weiter?

Die Stadtverwaltung ist nun aufgefordert, tragfähige Lösungen zu finden, die sicheren Radverkehr ermöglichen und unter den begrenzten Gegebenheiten gleichzeitig realistisch sind. Der ADFC hat bereits Vorschläge gemacht, wie in den engen Grenzen des Bestands ein sicherer Verkehrsraum für alle Verkehrsarten (Fuß, Rad, Pkw, Bus) auch im nahen Umfeld geschaffen werden kann. Nur, wenn auch das Umfeld des Blauen Wunders sicher ist, wird die Verkehrsbelastung in diesem ansonsten sehr lebenswerten Teil von Dresden eine Verbesserung erfahren.

Die im Verkehrsversuch gewonnenen Erkenntnisse und alle Lösungsvorschläge sollten zügig geprüft und vorgestellt sowie mit einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden. Zu den Lösungsvorschlägen, die aus Sicht des ADFC zeitnah unter Betrachtung ihrer Vor- und Nachteile diskutiert werden gehören:

  • Schaffung gemeinsamer Bus- und Fahrradspur von Grundstraße bis Elbbrückenstraße wie in Altcotta bereits erfolgreich getestet
  • Fahrradschleuse (zeitliche statt räumliche Trennung von Rad- und Autoverkehr am Schillerplatz Fahrtrichtung Blasewitz, Vorschlag des Experten präsentiert im Rahmen der Anhörung vor dem Bauausschuss am 8. Mai 2024)
  • Intelligente Verkehrssteuerung und Smart City: Lenkung von MIV-Fernpendlern auf andere Routen (etwa am Knoten Bautzner Straße/Grundstraße)
  • Hüblerstraße zwischen Berggartenstraße und Schillerplatz für den Autodurchgangsverkehr sperren

 

Ergebnispräsentation der Stadt zum Verkehrsversuch: hier

 

Picture of Edwin Seifert

Edwin Seifert

Geschäftsführer

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Termine des ADFC Dresden

Kalender lädt

.

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Termine des ADFC Dresden

Kalender lädt

.