Dresdens Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) schließt das Haushaltsjahr 2012 mit einem Plus von 48 Millionen Euro ab. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Dresden (ADFC) fordert die Stadträte angesichts dieser Überschüsse auf, einen Sonderfonds für den Radverkehr in Höhe von 5 Millionen Euro aufzulegen.
„An zahlreichen Stellen in der Stadt klaffen Lücken im Radverkehrsnetz“ sagt Konrad Krause vom ADFC. „Die Radwege an der Nürnberger Straße und am Zelleschen Weg bröseln seit Jahren vor sich hin. Und auf die vierspurige Große Meißner Straße traut sich überhaupt kaum jemand mit dem Fahrrad.“ Auch Investitionen in den Elberadweg sind aus Sicht des ADFC-Sprechers längst überfällig. „Seit vielen Jahren werden die Radtouristen in Kaditz zwischen Flutrinne und Klärwerk in die Irre geleitet und bekommen auf diese Weise sicher nicht gerade den besten Eindruck von der Stadt.“ Ausgerechnet in einer Touristenstadt wie Dresden fehlen wichtige Teile des Elberadwegs.
„Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Stadt mit einem Teil des Geldes am Neustädter Bahnhof eine Fahrradstation errichtet. Seit Jahren geht es mit dem Thema nicht voran, weil die Stadträte sich bisher nicht durchringen konnten, Geld für eine Fahrradstation bereitzustellen. Das scheint ja nun da zu sein.“
Auch mit der Umsetzung des schon längst beschlossenen Radverkehrskonzepts für den 26er Ring kommt die Stadt nicht weiter. Für den Planungsverzug macht die Stadtverwaltung immer wieder die zu geringe Zahl an Fachleuten im Rathaus verantwortlich, die sich mit Radverkehr beschäftigen. „Klar, dass ohne das nötige Personal in Dresden nicht viel für den Radverkehr passiert“ sagt Krause. Der ADFC fordert deshalb drei neue Planstellen für den Radverkehr im Straßen- und Tiefbauamt für Radverkehrsprojekte.