Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Dresden (ADFC) möchte die Augustusbrücke zu einer Fußgänger-, Fahrrad und Straßenbahnbrücke umgestalten. Die von der Stadt geplante Oberfläche aus Granitpflaster hält der Fahrradclub für unkomfortabel und unsicher.
Auf der Augustusbrücke queren täglich tausende Radfahrer die Elbe. Auch für Fußgänger ist die Brücke eine der wichtigsten Elbquerungen. Aufgrund der mangelhaften Oberflächenqualität der Fahrbahn und aus Angst vor rasenden Autos fahren viele mit dem Rad auf den Gehwegen der Brücke. „Das Fahren auf dem Gehweg ist für Fußgänger natürlich störend und macht das Flanieren über die Elbe nicht angenehmer. Aber auch für Radfahrer ist die derzeitige Situation nicht komfortabel und sicher.“ weiß Dirk Spitzner, Vorstand im ADFC Dresden zu berichten.
Mit der Sanierung der Augustusbrücke ist keine spürbare Verbesserung geplant. „Der bestehende Pflasterbelag ist für Radfahrer nur schlecht benutzbar. Pflastersteinbelag ist bei Regen sehr glatt und stellt eine Gefährdung für Radfahrer dar. Der ADFC fordert deshalb von der Stadt eine fahrradfreundliche Asphaltoberfläche. Durch eine sandsteinfarbene Einfärbung wie beispielsweise auf den Hauptwegen im Großen Garten lässt sich sicher auch der Denkmalschutz überzeugen“ ist Spitzner zuversichtlich. „Wir bekommen die vielen Radfahrer von den Gehwegen nur herunter, wenn für den Radverkehr ein attraktives Angebot gemacht wird.“ Seit Jahren steigen mehr Menschen aufs Rad, Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern sind auf der Brücke an der Tagesordnung.
Derzeit sehen die Planungen vor, dass die Augustusbrücke nach der Sanierung weiterhin dem Autoverkehr zur Verfügung stehen soll. Für Autos hat die Augustusbrücke eine untergeordnete Bedeutung. Nur verhätlnismäßig wenige Autos queren die Brücke, dafür mit umso höheren Geschwindigkeiten. Schon oft waren deshalb Vorschläge im Gespräch, die Brücke autofrei umzugestalten. Das wäre nicht nur für Radfahrer attraktiver, es würde den vielen Touristen auf der Brücke auch ein entspanntes Flanieren erlauben.
„Es liegt doch stadtplanerisch auf der Hand, die Fußgängerzonen auf Altstädter und Neustädter Seite zu verbinden“, so Spitzner. „Dass der gemischte Verkehr von Fußgängern, Radfahrenden und Straßenbahn auf der Brücke funktionieren kann, zeigte sich zum Kirchentag 2011, als die Augustusbrücke für den Autoverkehr gesperrt war und die Verkehrsbetriebe mit verdichtetem Angebot unterwegs waren.“