Wieder ist ein Jahr vergangen, für den Radverkehr sind in Dresden 2016 entscheidende Schritte getan worden. An allen entscheidenden Fortschritten für den Radverkehr in der Stadt war der ADFC im letzten Jahr beteiligt.
Die entscheidenden drei Fortschritte sind:
1. Das städtische Radverkehrskonzept, vom ADFC im Jahr 2005 angestoßen, wurde von der Stadtverwaltung im Herbst fertig ausgearbeitet und wird vom Stadtrat wahrscheinlich im nächsten März beschlossen.
2. Damit das Radverkehrskonzept erfolgreich umgesetzt werden kann, sind zusätzliche Radverkehrsplaner in der Stadtverwaltung nötig. Diese waren ursprünglich nicht vorgesehen. Nach Druck des ADFC werden 2017 vier Stellen geschaffen, 2018 zwei weitere.
3. Winterdienst auf Radwegen. In Zusammenarbeit mit dem ADFC haben Grüne und Linke im Stadtrat einen Antrag für den Winterdienst eingebracht. Im städtischen Haushalt 2017/18 wurden außerdem 150.000€ pro Jahr für den Winterdienst auf dem Elberadweg eingestellt.
Weitere Erfolge
- Stadtrat hat einen vom ADFC angestoßener Stadtratsantrag zu Fahrradbügeln im öffentlichen Raum beschlossen.
- Baubürgermeister bekennt sich zu Radstation am Neustädter Bahnhof, Land stellt Fördermittel in Aussicht.
- ADFC-Petition Albertstraße von 2010: Der Baubürgermeister hat im Herbst 2016 seinen Stab beauftragt, eine Planung für Radverkehrsanlagen in der Albertstraße vorzulegen und hat sich dazu in der Presse geäußert. (https://www.tag24.de/nachrichten/dresden-alberstrasse-einspurig-albertplatz-carolaplatz-radweg-181880)
- Nachdem am Körnerweg zunächst eine völlig untaugliche Belagsform probiert wurde, kommt eine radfahrfreundliche Oberfläche. Der ADFC verfolgt das Thema bereits über zehn Jahre.
Doch auch 2016 sind viele Dinge auf der Strecke geblieben
- 15 Jahre Stadtratsbeschluss zu Radwegen auf dem Blauen Wunder. Demo des ADFC für Radfahrstreifen auf dem Blauen Wunder.
- Nach wie vor ist Dresden keine sichere Fahrradstadt. Im Februar kam eine Radfaherin an der Rothenburger/Bautzner Straße zu Tode, an einer vom ADFC seit Jahren kritisierten Stelle.
- Unsichere Schutzstreifen neben parkenden Autos auf der Fritz-Reuter-Straße führen zu einem tödlichem Unfall am 25. Januar.
- Am im April neu eröffneten Haltepunkt Bischofsplatz fehlen bis heute Fahrradbügel. Ebenso an den umgebauten Haltepunkten Pieschen und Trachau.
- Es wurde keine Lösung für die Radverkehrsführung von der Canalettostraße über den Straßburger Platz in die Grunaer Straße gefunden. Seit dem Bau des Einkaufszentrums gibt es dort keine legale und zumutbare Radverbindung mehr (der ADFC dokumentierte in einer kurzen Filmsequenz). Auf einen ADFC-Brief vom Juni 2016 hat die Stadtverwaltung bisher nicht geantwortet.
Weitere Aktivitäten des ADFC
- ADFC hat mit Frieda und Friedrich kostenlose Leihlastenräder in Dresden eingeführt.
- Fahrradklima-Test: 925 Teilnehmer in Dresden. Ergebnisse werden im Mai 2017 vorgestellt.
- Der ADFC Dresden hat mit Interessierten und Fachleuten eine Exkursion nach Kopenhagen unternommen.
- Im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche hat der ADFC gemeinsam mit der Stadtverwaltung und Experten aus ganz Deutschland eine Konferenz zum Radverkehr in Dresden organisiert.
- ADFC Dresden ist um 286 Mitglieder gewachsen. Zum 31.12. hat der Verein in Dresden 2399 Mitglieder.
Neben diesen größeren Themen haben sich ADFC-Mitglieder an vielen kleinen Stellen erfolgreich für Verbesserungen eingesetzt. Neue Fahrradständer, abgesenkte Bordsteine oder freigegebene Einbahnstraßen machen an vielen Stellen das Radfahren einfacher. Diese kleinen ADFC-Erfolge finden Sie unter https://adfc-dresden.de/erfolge-des-adfc-dresden/.