Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e. V.

Unsichere Radwege fordern zwei Opfer in fünf Tagen

Innerhalb von einer Woche ist nun schon der zweite Radfahrer von einem abbiegenden LKW über den Haufen gefahren worden. Nachdem schon am Donnerstag eine Radfahrerin auf der Freiberger Straße von einem abbiegenden Laster übersehen worden war, ist heute an der Teplitzer Straße erneut ein ähnlicher Unfall passiert.

An beiden Unfällen ist die Radwegführung nicht ganz unschuldig

Weil die Radfahrer im Seitenbereich der Straße geführt werden, verschwinden sie aus dem Blickfeld der motorisierten Verkehrsteilnehmer. Wenn diese dann abbiegen, taucht der Radfahrer „plötzlich“ wieder auf – vor der Motorhaube. Genauso arglos erwartet der Radfahrer natürlich nicht, daß ihm an jeder Einmündung die Vorfahrt genommen wird. In der Verkehrswissenschaft ist das hohe Gefahrenpotential von Radwegen schon mindestens seit Mitte der achtziger Jahre bekannt. Ob man den Radverkehr ernst nimmt und ihn als vollwertige Verkehrsart behandelt, oder ihn in den Seitenbereich abschiebt, hängt offenbar nicht nur vom Wissen über Gefährdungen ab.

Die Ziele der Dresdner Stadtplanung liegen nicht vordringlich in der Sicherheit des Radverkehrs.

 

Wen kümmert’s? Immer wird bei Straßenerneuerungen alles unternommen, um den Autoverkehr maximal zu beschleunigen. Ob auf der neugebauten Wiener Straße vor wenigen Jahren, ob auf der Löbtauer oder auf der demnächst gebauten Leipziger Straße: überall werden Radfahrer in den Seitenbereich der Straßen abgedrängt. Mit Folgen, die man immer wieder beobachten kann: vor allem entlang von Radwegen werden Radfahrer, die auf ihr Vorfahrtsrecht vertrauen, von abbiegenden Autos umgefahren. Und Konflikte mit Fußgägern kommen auch vor allem an Straßen mit Radwegen vor.

Daß der Autoverkehr durch diese radfahrerfeindlichen Maßnahmen schneller geworden ist, läßt sich nicht leugnen: von 1998 bis 2005 ist die durchschnittliche Geschwindigkeit des motorisierten Individualverkehrs von 18,7 auf 28,9 km/h gestiegen. Das klingt wenig, ist aber für großstädtische Verhältnisse ein sehr beträchtlicher Wert.

Auch das Drängen des ADFC, den Radverkehr durch objektiv sichere Anlagen bzw. Mischverkehr bei geringeren Geschwindigkeiten des Autoverkehrs zu fördern und bei unsicheren Radwegen die Benutzungspflicht aufzuheben, stößt bei der Stadt auf taube Ohren.

Offensichtlich ist in unserer schönen Autostadt das zügige Vorankommen mit dem Auto mehr wert, als das Leben radfahrender Menschen. Das ist sehr traurig, aber es ist eine offensichtliche Tatsache.

Weitere Informationen:

 

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Konrad Krause

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