Einer der beliebtesten Fernradwege Deutschlands ist für zwei Monate gesperrt. Mitten im Sommer – während der Haupturlaubssaison. Ohne Umleitung. Und nicht wegen Hochwasser.
Wie in den vergangenen Jahren finden im Juli und August in Dresden die Filmnächte am Elbufer statt, und wie in den vergangenen Jahren wird dafür der rechtsseitige Elbradweg ersatzlos gesperrt.
Der ADFC Dresden fordert in einem Schreiben an das städtische Ordnungsamt eine ausgeschilderte und befestigte Umleitung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit Mittwoch, dem 12.07.2006, ist der Elberadweg zwischen Augustusbrücke und Albertbrücke wegen der Filmnächte für 2 Monate mit dem Zeichen 254 für Radfahrer gesperrt. Für Fußgänger gibt es den Hinweis „Weg nicht durchführend“. Die Absperrzäune werden außerhalb der Veranstaltungszeiten geöffnet, so dass tagsüber ein regelwidriges Befahren des Elberadweges möglich ist.
Der Elberadweg ist einer der bekanntesten und beliebtesten Fahrradrouten Deutschlands. Gerade in den Sommerferien wird er von Radtouristen, aber auch vom innerstädtischen Radverkehr intensiv genutzt. Eine zweimonatige Sperrung ist deshalb inakzeptabel.
Wir fordern, dass die o.g. Verbotsschilder umgehend vom Elberadweg entfernt und durch Hinweisschilder ersetzt werden, damit das Durchfahren wieder legal wird. Für den Radverkehr muss auch während der Veranstaltungen ein befestigter Weg zur Durchfahrt zur Verfügung stehen. Zeitweilige unumgängliche Sperrungen für Großveranstaltungen (Konzerte etc.) sollen extra beantragt werden müssen.
Als befestigter Weg zur Durchfahrt können folgende Varianten in Betracht gezogen werden:
- Als Durchfahrtsmöglichkeit kann eine sichere und eindeutig beschilderte Umfahrung ausgewiesen werden, zum Beispiel über die entsprechend herzurichtende und zu beleuchtende Wiese. Die Umfahrung sollte so eingerichtet werden, dass die Elbwiesen geschont werden und sich nach Ende der Veranstaltungen wieder regenerieren können. Diese Lösung ist kurzfristig noch in diesem Jahr möglich.
- Ein Teil des Elberadweges wird als 3m breite Durchfahrt offen gehalten und vom Kinogelände abgegrenzt (technische Lösungen sind z.B. aus der Baustellenabsicherung bekannt). Diese Lösung ist ab dem nächsten Jahr zu favorisieren.
Mit freundlichen Grüßen
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