ADFC Dresden kritisiert Pläne und fordert Bauausschuss zu Nachbesserungen auf
Diese Woche präsentierte Baubürgermeister Stephan Kühn die jüngsten Planungen für den Umbau der Caspar-David-Friedrich-Straße und des Wasaplatzes für das Stadtbahn-Projekt. Zwar soll die Verbindungstraße vom Zelleschen Weg beidseitig Radwege erhalten doch die vorgesehenen Radwege sollen nicht über den Wasaplatz hinweg geführt werden, sondern davor enden. Der ADFC Dresden kritisiert diese Pläne scharf als inakzeptable Lösung, da Radweglücken vorhersehbar zu Gefahren führen. Zudem wurden alle Vorschläge des ADFC zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs rund um das Strehlener Ortszentrum beiseitegeschoben.
Nach Ansicht des ADFC Dresden planen Stadt und DVB hier ein Straßenbahnprojekt, bei dem der Radverkehr rund um den Wasaplatz unter die Räder kommt. Dabei sollte bei solchen Projekten doch stets der gesamte Umweltverbund profitieren. Eine durchgängige, sichere und durchdachte Radverkehrsführung in Strehlen gehört hier dazu, eine solche fehlt in den Plänen Daher fordert der ADFC den Bauausschuss des Stadtrates auf, hier deutliche Nachbesserungen durchzusetzen.
Der Zellesche Weg und die Caspar-David-Friedrich-Straße sind vom Radverkehr stark frequentierte Straßen, völlig zu Recht werden sie daher im Radverkehrskonzept als Hauptradrouten klassifiziert. Am Wasaplatz kreuzen sich zudem mehrere dieser Rad-Hauptrouten. Daher sieht das Radverkehrskonzept auf dem Zelleschen Weg, der Caspar-David-Friedrich-Straße und der Kreischaer Straße durchgängige Radwege vor. Hier erneut, wenn es nach den Plänen geht, Radwege plötzlich vor dem Kreuzungsbereich enden zu lassen und Radfahrerinnen und Radfahrer in den Mischverkehr zu entlassen, ist nicht akzeptabel und hat mit einer sicheren Radverkehrsführung nichts zu tun. Derartige Radweglücken an einer stark frequentierten Kreuzung schrecken darüber hinaus viele vom Radfahren ab.
Besonders kritikwürdig für den ADFC ist dabei, dass sich, Caspar-David-Friedrich-Straße, Wasaplatz und Umgebung auch anders gestalten ließen, wenn die zusätzlichen Straßenbahngleise kommen. Der ADFC hatte hierzu dem Baubürgermeister verschiedene Vorschläge gemacht, von der Wegnahme von Abbiege- und Durchfahrtsmöglichkeiten für den Autoverkehr an der Kreuzung Wasaplatz bis hin zur Umwandlung der Heinrich-Zille-Straße in eine Fahrradstraße für Radverkehr in beide Richtungen. Letztere Lösung wäre beispielsweise um Längen besser für den Radverkehr Richtung Wasaplatz als der geplante Radwegstummel in der Caspar-David-Friedrich-Straße. Alle Vorschläge des ADFC wurden jedoch bisher einfach beiseitegeschoben. Stattdessen sollen für den Autoverkehr möglichst alle Fahrtmöglichkeiten bestehen bleiben. Der Radverkehr hat dabei das Nachsehen.“
Dass die Verkehrsverhältnisse am Wasaplatz komplex sind und mit dem Stadtbahnbau noch komplexer werden, ist dem Fahrradclub bewusst. Dennoch muss sich jedes städtische Bauprojekt, wie hier am Wasaplatz, so der ADFC auch an die jüngst vom Stadtrat beschlossenen Leitziele für die künftige Mobilität in Dresden im Jahr 2035 halten. Sprich es muss mit dafür sorgen, dass bis dahin der Anteil des Fuß- , Rad- und Nahverkehrs – auch Umweltverbund genannt – auf mindestens 75 Prozent des Gesamtverkehrs wächst. Dies gelingt nur mit Pull- (sichere und komfortable Verkehrsanlagen für den Umweltverbund) und Push-Maßnahmen (etwas weniger attraktive Verkehrsanlagen für Autos).
ADFC-Stellungnahme hier
Fahrradstraßen-Vorschlag hier
Wasaplatz im Radverkehrskonzept: www.radwatch-dresden.de