ADFC Dresden veröffentlicht Analyse „Radunfälle in Dresden 2019-2021“
4. Mai 2023: Trotz Radverkehrskonzept, Radverkehrskoordinatorin und laufenden Verbesserungen für den Radverkehr steht Dresden in punkto Radunfällen nicht gut da, gerade bei Unfällen mit schwerverletzten Radfahrer*innen. Dresden ist hier sogar bundesweit Spitzenreiter und das mit Abstand! Der ADFC Dresden nahm diese traurige Bilanz zum Anlass, einmal näher hinzuschauen und hat die amtliche Unfallstatistik für die Jahre 2019 bis 2021 unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass die Landeshauptstadt deutschlandweit einen Spitzenplatz bei der Anzahl der Radverkehrsunfälle pro 100.000 Einwohner einnimmt. Die Daten für die Analyse sind im Unfallatlas der statistischen Ämter des Bundes und der Länder zusammengefasst und frei verfügbar.
Unter den deutschen Halbmillionenstädten (450.000 bis 650.000 Einwohner) verzeichnet Dresden mit Abstand die meisten Radunfälle mit Toten und Schwerverletzten, in den betrachteten drei Jahren kommt Dresden hier auf 537 Unfälle mit Fahrradbeteiligung. Damit wurden in der Landeshauptstadt beispielsweise 54% mehr Unfälle als in Bremen gemessen, der Stadt mit der zweithöchsten Zahl (349) an Radunfällen. Vergleicht man Dresden nicht nur mit den deutschen Städten vergleichbarer Größe, sondern allen Großstädten, so ist die Lage ebenfalls niederschmetternd. Nimmt man hierbei 100.000 Einwohner als Bezugsgröße, so liegt Dresden bei der Anzahl an Schwerverletzten bei Radunfällen mit 97 Unfällen pro 100.000 Einwohner ebenfalls an der Spitze und das mit Abstand! Vergleicht man Dresden wiederum mit Leipzig, schneidet Elbflorenz auch hier nicht gut ab. In den letzten Jahren verzeichnete Dresden hier 100 mehr Radunfälle als in Leipzig. Auch bei den Unfallhäufungsstellen ist Dresden bundesweit mit zwei Stellen in Top 11 vertreten. Alle Details und weitere Fakten und Hintergründe der Radunfall-Auswertung sind im Fact-Sheet des ADFC Dresden zu finden.
- Factsheet des ADFC Dresden zur Radunfall-Statistik: hier
