Vernünftige und sichere Elberadweg-Route nur mit Mietzahlungen der Stadt an das Land?
14. April 2022: Ab Dienstag nach Ostern wird für acht Wochen die Uferstützmauer entlang des Landtages neu verfugt. Entlang dieser Stützmauer zwischen Basteischlösschen und Kongresszentrum verläuft der Elberadweg. Die Umleitung des Elberadweges an dieser Stelle erfolgt Montag bis Freitag über das „anliegende Straßennetz“, also über die Straßen Ostra-Ufer, Devrientstraße und Terrassenufer. An den Wochenenden dagegen könne mit Einschränkungen der Elberadweg passiert werden. Wieder einmal also eine lebens- und realitätsfremde Umleitung.
Keine Dresdner Radfahrerin und kein Dresdner Radfahrer wird diesen Weg nehmen, sondern stattdessen direkt entlang der Elbseite des Landtages auf der Neuen Terrasse und über den Bernhard-von-Lindenau-Platz fahren. Ein Weg der genug Platz bietet für Fuß- und Radverkehr, sich intuitiv anbietet und durchgehend frei zugänglich ist. Das Problem dabei: Diese Flächen gehören dem Freistaat. Will nun die Stadt den Elberadweg über diese Flächen umleiten, müsste sie dafür, wie aus dem Straßen- und Tiefbauamt zu erfahren war, eine nicht geringe Summe an Miete an den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) zahlen. Und dies obwohl die obere Elbpromenade entlang des Landtages von Fußgängern genutzt werden darf und auch genutzt wird. Miete zahlen möchte die Stadt verständlicherweise nicht und so muss sie die offizielle Umleitung über die Straßen ausschildern. Ortsunkundige Radtouristen auf dem Elberadweg werden also durch die Umleitungsbeschilderung auf die vielbefahrenden Straßen gelenkt. Gerade in der Osterferienzeit werden das nicht wenige sein. Radfahrende Familien mit Kindern möchte man sich auf dem vielbbefahrenden Ostra- Ufer und der Devrientstraße gar nicht vorstellen.
Die Stadt trifft hier keine Schuld. Hier ist das Land gefragt. Eine achtwöchige Umleitung über Landesflächen ohne Mietzins sollte doch möglich sein. Ein weiterer Aspekt kommt hierbei noch hinzu: Könnte die Stadt die Umleitung an der Elbseite des Landtages über die Neue Terrasse führen, könnte sie den Baustellenbereich komplett an allen Tagen sperren, was die Bauzeit wahrscheinlich deutlich verkürzen und auch den organisatorischen Aufwand reduzieren würde.