Pläne zur Sanierung der B6 in Cotta sehen keine vernünftigen Rad-Querungen der Hamburger Straße vor
ADFC Dresden e.V. Pressemitteilung Auszüge 25. November 2021: Die Sanierung der Hamburger Straße rund um den S-Bahn-Haltepunkt Cotta zählt zu Dresdens nächsten größeren Verkehrsbauvorhaben. Derzeit läuft für die B 6 zwischen der Alten Meißner Landstraße und der Brücke über die Weißeritz das Planfeststellungsverfahren. Abgesehen von den vorgesehenen Radfahrstreifen mit nur 1,85 Meter Mindestbreite enttäuscht auch das Fehlen von vernünftigen Rad-Querungen hinüber zum Elberadweg. Und dies auf einer Länge von knapp zwei Kilometern zwischen der Zschonergrundstraße und dem Amedia Hotel.
Diesen Missstand hatte der ADFC Dresden bereits in einer ausführlichen Stellungnahme moniert und Nachbesserungen angemahnt. Leider zeigte die Stadt in der Anhörung zum Planfeststellungsverfahren jedoch keinerlei Bereitschaft, die Planungen zu überarbeiten. Das ist für alle Radfahrerinnen und Radfahrer in Briesnitz, Leutewitz und Cotta sehr ärgerlich und zeigt einmal mehr, dass es den Verkehrsplanern nur um den ungehinderten Verkehrsfluss des Autoverkehrs geht. Die acht Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes für das Plangebiet werden nur in sehr geringem Umfang und stiefmütterlich umgesetzt. Der ADFC fordert daher deutliche Nachbesserungen bei den Plänen.
Auf Höhe der Alten Meißner Landstraße beispielsweise sehen die Planungen keine vernünftige und geradlinige Querung über die stark befahrene Meißner Landstraße und damit hinunter zum Elberadweg vor. Stattdessen wird hier eine lange Linksabbiegespur für wichtiger gehalten und die Querungsinsel entsprechend weit stadtauswärts gelegt. Hier kommt man als Radfahrer*in nur von der Alten Meißner Landstraße auf den Elberadweg, indem man absteigt und schiebt.
Wenig besser sieht es an der Kreuzung Cossebauder/Warthaer aus. Hier führt der komplette Wegfall der östlichen Fußgängerfurt über die Hamburger Straße zu einer deutlichen Verschlechterung der Querungsmöglichkeiten nicht nur für den Radverkehr sondern gerade auch für den Fußverkehr. Künftig muss man aus Richtung Cossebauder Straße die Kreuzung in drei Zügen (!) passieren (mit 2x Betteltaster).
Ähnlich ungünstig soll es an der Eisenbahnbrücke werden. Hier könnte problemlos der öffentliche Fußweg zwischen dem S-Bahn-Haltepunkt Cotta und dem Bootshaus des Dresdner Ruderclubs für den Radverkehr freigegeben werden und damit gemeinsam mit der neuen Ampelquerung auf Höhe der Bahnstraße eine gute Anbindung Cottas an den Elberadweg bilden. Eine Freigabe für den Radverkehr wird aber abgelehnt. Auf Höhe des Amedia Hotels schließlich ist zwar ebenfalls eine vollständige Ampelquerung vorgesehen, die Erfahrung lehrt allerdings, dass Ampelschaltungen in Dresden Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sehr lange warten lassen insbesondere an Bundes-straßen.
Pläne zur Hamburger Straße: hier
Stellungnahme des ADFC Dresden zu den Plänen: hier