Pressemitteilung des ADFC Dresden e.V. vom 02.06.2018
Gestern teilte die Stadt mit, dass der Körnerweg nach Fertigstellung der ersten 75m weitergebaut werden soll. Es wird die Lücke zwischen dem Bauende und dem Anschluss an den asphaltierten Weg Richtung Stadt geschlossen. Damit kommen weitere 65m hinzu. Der Weg wird in traditioneller Bauweise mit großen Sandsteinblöcken mit „gekrönelter Oberfläche“ neu gepflastert.
„Das ist eine ausgezeichnete Nachricht! 2018 könnte ein sehr gutes Jahr für den Elberadweg auf Neustädter Seite werden!“ sagt Nils Larsen, Vorstandsmitglied im ADFC Dresden. „Nach dem Elbhangfest nimmt sich die Stadtverwaltung den Wiesenweg zwischen Loschwitz und Wachwitz vor, der derzeit nur Feldweg- und Trampelpfad-Qualität hat. Es geht tatsächlich voran!“
Die Fortschritte erhöhen den Druck auf eine Sanierung des restlichen Stolperabschnitts des Körnerweges, noch verbleiben ca. 580 m im kaum benutzbaren Altzustand. Eine durchgängige Verbindung auf rechtselbischer Seite wäre ein Quantensprung für den Radverkehr am Elbhang und darüber hinaus. Das gesamte Ortsamtsgebiet Loschwitz hat keinen sicheren Anschluss an das Radverkehrsnetz der Stadt: Auf dem Blauen Wunder und an der Bautzner Landstraße fehlen Radverkehrsanlagen, der Körnerweg ist kaum benutzbar.
Ein kompletter Lückenschluss am Körnerweg würde eine schnelle und durchgängige Verbindung vom Elbhang in die Stadt schaffen. Die Strecke ist ampel- und kreuzungsfrei und noch dazu landschaftlich wunderschön. Für viele Wege wären die Reisezeiten sogar kürzer, als mit Bus und Bahn oder dem Auto. „Für den Alltagsradverkehr, die Wege zur Arbeit, in die Schule oder zum Bummeln in die Stadt wäre ein durchgehender rechtselbischer Radweg hoch attraktiv. Wir freuen uns sehr, dass die Stadt zügig weiterbaut!“ meint Larsen. „Nach jahrzehntelangem Ringen wurde nun eine Lösung gefunden, die sowohl den komplizierten Anforderungen an die Statik und den Hochwasserschutz, den Wünschen des Denkmalschutzes und der Anwohner als auch der Forderung nach einer benutzbaren rechtselbischen Rad- und Fußverbindung gerecht wird.“
Der schlechte Zustand des Körnerweges unterbricht den Elberadweg als eine der wichtigsten Routen der Landeshauptstadt. Über die Sanierung herrscht große Einigkeit in der Politik, so wurde erst vor einem Monat mit einem Stadtratsbeschluss die Verwaltung erneut aufgefordert, den Weg zügig zu sanieren. Die große Bedeutung für den Tourismus ist unbestritten.
Und noch einen weiteren Aspekt hält der ADFC für sehr wichtig: „Ab 2019 soll auf dem Blauen Wunder eine Fahrspur entfallen. Es gibt im Vorfeld große Befürchtungen, dass es zu Stau und Chaos kommen wird. Die Stadtverwaltung hat aber vorgerechnet, dass es um lediglich 400 Kfz „zuviel“ in der Spitzenstunde im morgendlichen Berufsverkehr geht.“ Nils Larsen ist sich sicher: „Eine komfortable, rechtselbische Radverbindung von Wachwitz bis in die Innenstadt wäre mit Sicherheit für viele Pendler ein Anreiz zum Umstieg auf das Rad! Wir sind sicher, dass es zu einer spürbaren Entlastung der Pillnitzer Landstraße und des Verkehrsknotens am Körnerplatz käme.“
- Hintergrund: Broschüre des ADFC Dresden „Körnerweg statt Stolperpfad“ vom Jahr 2014