Neben dem Elberadweg ist die „Nord-Süd-Route“ die bedeutendste Rad-Verbindung in Dresden. Sie verläuft zwischen der Carolabrücke und dem Albertplatz über die Albertstraße. In diesem Bereich gibt es in der einen Richtung überhaupt keine Wegeführung für den Radverkehr, in Richtung Neustadt müssen Radfahrer den Gehweg benutzen, was vor allem auch angesichts des hohen Fahrradaufkommens Konflikte mit Fußgängern und abbiegenden Autos zur Folge hat.
Der ADFC hat deshalb bereits vor Jahren eine Petition gestartet. Knapp 2000 Menschen haben unsere Forderung unterstützt, zwischen Albertplatz und Carolabrücke komfortable Radfahrstreifen anzulegen. Tatsächlich wollte die Stadt auf der Route, auf der täglich tausende Radfahrer pendeln, im Jahr 2011 einen Verkehrsversuch mit Radfahrstreifen machen. Seitdem schiebt die Stadtverwaltung den Termin dieses Verkehrsversuchs immer wieder vor sich her. Zuletzt hieß es, ein Verkehrsversuch auf der Albertstraße könne nicht vor oder während der Bauarbeiten an der Albertbrücke stattfinden. Wann die Bauarbeiten an der Albertbrücke aber beginnen, ist völlig unklar.
Der von der Stadt zugesicherte Verkehrsversuch auf der Albertstraße wird also, wenn überhaupt, erst in ein paar Jahren kommen. Dabei ist ein Verkehrsversuch eigentlich die Möglichkeit, kurzfristig zu sehen, welche Effekte eine neue Verkehrslösung wie die Anlage von Radfahrstreifen bringt.
Sinnvoller erscheint es in diesem Lichte, einen solchen Verkehrsversuch zu überspringen und sobald als möglich mit einem fahrradfreundlichen Umbau der Albertstraße zu beginnen. Der Bedarf für Radfahrstreifen ist da und wächst mit wachsender Radverkehrsdichte Jahr für Jahr an.