Noch ist die Freiberger eine ideale Radroute, der glatte Asphalt gehört fast ausschließlich den Fahrradfahrern. Seit dem die Bahnunterführung am World-Trade-Center aufgrund ihrer zu geringen Höhe für den Autoverkehr gesperrt wurde, hat Löbtau eine attraktive und sichere Schnellverbindung in die Innenstadt.
Doch wie das in Dresden ist, kann es die Autolobby im Stadtrat nicht ertragen, wenn eine Hauptstraße nicht von Autos befahren wird. Obwohl mehrstellige Millionenbeträge für Umgehungsstraßen ausgegeben wurden, wurde beschlossen, die Sperrung für Autos rückgängig zu machen. Die Bauarbeiten haben nun begonnen, bald ist die Freiberger wieder eine Auto-Rennpiste.
Das Traurigste daran ist, dass dies richtig viel Geld kostet. Obwohl völlig unnötig, wurden 6 Millionen Euro für das Anheben der Bahnbrücken bezahlt. Der Kreuzungsumbau am World-Trade-Center wird mit weiteren 1,3 Millionen zu Buche schlagen. Stellt man dem den jährlichen Radverkehrshaushalt für Gesamt-Dresden von 1,1 Millionen Euro gegenüber, wird klar, welch niedrigen Stellenwert der Radverkehr im Stadtrat hat.
Es ist schön, wenn nun auch die konservativen Parteien den Radverkehr für sich entdecken und auf ihren Wahlplakaten für bessere Radwege werben. Das Beispiel Freiberger Straße zeigt, wie weit Anspruch und Wirklichkeit voneinander abweichen.