Die Tharandter Straße in Löbtau war eine der letzten Hauptstraßen mit dem historischen "König-Albert Gedächtnispflaster" der Jahrhundertwende. Radfahren war hier kaum möglich. Mit Hochwassergeldern und EFRE-Mitteln wurde die Straße vor einigen Jahren umgebaut.
Erste Pläne sahen vor, die Straße zu asphaltieren und beidseitig "Radstreifen in Gehwegniveau" anzulegen (Originaltext der Stadtverwaltung). Einen solchen Fachausdruck gibt es allerdings nicht, es sollten klassische Bordsteinradwege werden. Die Vorplanungen hatten aus unserer Sicht einige schwerwiegende Mängel:
- Radwege an einer Straße mit sehr vielen Einmündungen und Grundstückseinfahrten (erhöhte Unfallgefahr, häufiges auf und ab durch Rampen)
- An mehreren Kreuzungen Führung geradeausfahrender Radfahrer rechts von rechtsabbiegen Kraftfahrzeugen (hohe Unfallgefahr)
- zu schmale Gehwege im Bereich der Kreuzung Tharandter/Kesselsdorfer bei gleichzeitiger Überdimensionierung der Fahrbahnen (von 3 auf 5 Streifen)
- Zerstörung der direkten Fahrmöglichkeit Kesselsdorfer Straße - Freiberger Straße (- Uni) durch eine extrem weit abgesetzte Radfahrerfurth
- fehlende Anbindung der Bienertstraße an die Reisewitzer und Altfrankener Straße (Radroute Dölzschen/Naußlitz/Löbtau Süd zur Uni)
- keine Einrichtungen zur Freigabe der Einbahnstraße Bienertstraße zu erkennen
- keine Überholmöglichkeiten auf langen Abschnitten (Borsteine bzw. Baumreihen beidseitig der 1,5m breiten Radwege)
- Gefahr, dass die Radwege mit welligen Betonpflaster statt Asphalt erstellt werden
Durch unsere Arbeit ist es gelungen, weite Teile der Hochbordradwege in Radfahrstreifen umzuwandeln.