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Die Leipziger Straße und die Antonstraße zwischen Schlesischem und Albertplatz sollen umgebaut werden. Dabei sind weder sichere Radverkehrsanlagen noch Schutzbereiche für die Fußgänger vorgesehen.

Wir als ADFC haben im Planfeststellungsverfahren Einspruch erhoben, damit die Planungen umgearbeitet werden. Baumaßnahmen, die den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer insbesondere älterer Menschen und Kinder vernachlässigen, dürfen nicht umgesetzt werden.

Radfahrer werden auf die Gehwege verdrängt

Die Leipziger Straße wird in 5 Bauabschnitten komplett ausgebaut. Dabei sind auf langen Strecken keinerlei Radverkehrsanlagen vorgesehen. Trotzdem soll das Fahren auf der Fahrbahn verboten werden (gemeinsamer Geh- und Radweg).

Weitere Mängel:

  • Naturstein-Plaster im Gefahrenbereich vor Kreuzungen
    (Stürze durch Bremsen bei Nässe, Erschütterungen, hoher Rollwiderstand),
  • keine Abmarkierung von Radfahrerfurten an Kreuzungen, auch zwischen den Kreuzungen keine für Autofahrer erkennbare Radverkehrsführung
    (Unfälle mit abbiegenden Autofahrern wegen Übersehens, Zustellen der Kreuzung durch abbiegende Kfz),

Am 14. Juli fand im Regierungspräsidium Dresden der Erörterungstermin zur Planfeststellung statt. Alle Einwender waren eingeladen, ihre Standpunkte darzulegen, die strittigen Fragen zu diskutieren und möglichst Kompromisse zu finden. In Vertretung eines Privateinwenders war Jochen Böttcher (ADFC Dresden) dabei. Hier nun aus dem Gedächtnis die Diskussion um die angesprochenen Mängel der Radverkehrsführung.

Gedächtnisprotokoll des Erörterungstermins zum 2. und 3. Bauabschnitt Leipziger Straße vom 14. Juli 2004

Durch den von uns unterstützten Einspruch haben wir bereits durchgesetzt, dass überall Gehweg "Radfahrer frei" statt gemeinsame Rad- und Gehwege ausgeschildert werden, so wie es die Stadtverwaltung schon mal in früheren Plänen vorgesehen hatte.

Ich regte an, vor und nach jedem Haltestellenkap eine Möglichkeit einzurichten, auf dem Gehweg und zurück zur Fahrbahn zu wechseln, da ansonsten die Gleise im spitzen Winkel gequert werden müssten. Ich verwies auf unseren Vorschlag der überfahrbaren Haltestellenkaps.

Das Straßen- und Tiefbauamt (STA Abteilungsleiter Herr Hentschelmann) will dies prüfen und gegebenenfalls einrichten, wobei wahrscheinlich lediglich Bordsteinabsenkungen gemeint sind, nicht das überfahrbare Haltestellenkap, das ich erwähnte.

Ich habe dargestellt, dass wenigstens im Bauabschnitt 2 von Haltestelle Rankestraße bis zum Dreyßigplatz Radfahrstreifen problemlos unterzubekommen sind, ohne das ÖPNV oder MIV größere Behinderungen erfahren. Die Anlieferung könnte dann auf den überbreiten Fußwegen erfolgen.

Das STA lehnt das ab, da eine Anlieferung in Ladebuchten auf den Fußwegen angeblich problematisch wäre, weil breite LKW in den Straßenraum ragen würden. Herr Hentschelmann betonte, dass Radfahrer auf dem Fußweg immer noch sicherer seien als auf der Fahrbahn (Das steht im Gegensatz zu allen wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema!).

Über diesen Punkt konnte keine Einigung erzielt werden.

Ich habe darauf gedrängt, dass bei Fußweg, "Radfahrer frei" die auf dem Fußweg fahrenden Radfahrer vor Vorfahrtsverletzungen durch abbiegende Autofahrer geschützt werden müssen. Die einzige mir bekannte und deutschlandweit bewährte Lösung ist das Aufpflastern der Einmündung, so dass abbiegende Autofahrer quasi über den Fußweg fahren müssen, ähnlich wie bei Grundstückseinfahrten. Diese Schutzmaßnahme wurde vom STA abgelehnt, weil Pflaster Autos zum Rutschen bringen würden und das vor allem im Winter gefährlich wäre! (Sehr interessant, in seinen Plänen hat man an jeder Kreuzung und Grundstückseinfahrt Natursteinpflaster vorgesehen, natürlich nur für die Radfahrer! Wenn diese Rutschen können sie sich zwar schwer verletzen, aber Hauptsache keine Blechschäden an den Autos!).

Herr Hentschelmann konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen, dass er es sich merken will, dass der ADFC Pflaster für Radfahrer fordert.

Ich riet ihm einen Blick in die ERA oder die EAHV zu werfen und sich anzuschauen, was eine Aufpflasterung ist. Ich klärte Ihn darüber auf, dass Aufpflasterungen nicht zwangsläufig durch Natursteinpflaster geschehen müssten. Vielmehr kann man den Radweg über die Aufpflasterung mit Asphalt fortführen, so es denn einen gibt.

Über diesen Punkt konnte keine Einigung erzielt werden.

Weiterhin forderte ich eine legale Querungsmöglichkeit vom Elbradweg (Molebrücke) auf die landwärtige Fahrbahn/Gehweg, da durchaus Radfahrer in Richtung Mickten hier auf die Leipziger wechseln. Ich schlug eine Verschiebung der stadtwärtigen Haltestelle vor.

Dazu gab es (so ich mich erinnere) keinen Kommentar der Stadtverwaltung.

Über die strittigen Punkte muss nun Herr Vergin vom RP entscheiden.

J.B., ADFC Dresden.

(Das genaue Wortprotokoll liegt uns nicht vor, bis dahin sind noch Unstimmigkeiten möglich)

Antwort auf den vom ADFC unterstützten Einspruch gegen die Planfeststellung Leipziger Straße 3. BA

Inzwischen ist die Antwort auf den Einspruch eingegangen. Den Einwänden wurde gefolgt. Als Lösung wird vorgeschlagen, die Fußwege nicht benutzungspflichtig zu machen, also statt mit Radwegschildern mit den Schildern Gehweg "Radfahrer frei" zu versehen.

Diese Lösung ist für den Alltagsradfahrer akzeptabel. Allerdings bleiben die Gefährdungen der Radfahrer, die freiwillig die Gehwege benutzen. Weiterhin muß eine Lösung gefunden werden, wie Alttagsradfahrer im Bereich der Haltestellen geführt werden. Eine Fahrt über die Gleise am Haltestellenkap ist auch für diese Radfahrgruppe mit Sturzgefahr oder der Gefahr einer Kollision mit überholenden Kfz (Radfahrer muß zum Queren der Schienen einen Schlenker fahren) verbunden und daher gefährlich. Auch wie landwärts fahrende Radler vom Elbradweg auf die rechte Fahrbahn/den rechten Fußweg der Leipziger geführt werden sollen, bleibt unklar.

Der alte Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Wahl den Ausbau des rechtselbischen Elberadweges von der Moritzburger Straße bis zum Pieschener Winkel, einschließlich Radwegebrücke Mole - Leipziger Straße beschlossen.

Für einen zeitnahen Baubeginn sind die notwendigen Planungs- und Genehmigungsunterlagen zu erstellen und die Finanzierung ist ab 2004 umgehend sicherzustellen. Somit wird endlich die Lücke zwischen dem neuen Elbradweg zur Innenstadt und dem Ballhaus Watzke geschlossen. Damit entsteht nicht nur ein touristisch interessanter Fahrradweg, vor allem Alltagsradler aus Mickten, Pieschen und Trachau profitieren von dieser Radroute abseits der großen Straßen.

Anbindung mangelhaft

Leider wird die Anbindung an die Leipziger Straße überhaupt nicht fahrradfreundlich. Zwischen Ballhaus Watzke und Alttrachau soll demnächst Baustart sein. Die Radfahrer werden dabei komplett auf die Fußwege abgeschoben, das Benutzen der Fahrbahn wird verboten. Pflaster an Einfahrten und Kreuzungen sowie ungenügende Absicherung an Haltestellen und Straßeneinmündungen sollen Radfahrern das Leben schwer machen.

Der ADFC hat einige Dresdner Bürger unterstützt, die im Planfeststellungsverfahren Einspruch erhoben haben. Wir hoffen, dass aufgrund dieser Einsprüche die Planungen überarbeitet werden, und wir auch auf der Leipziger Straße sichere Radverkehrsanlagen erhalten.

  • Einspruch des ADFC gegen die Ausbaupläne zur Leipziger Straße

Plauen liegt dort, wo der kleinen Fluss Weißeritz die Stadtgrenze von Dresden erreicht. Das Unterdorf erstreckt sich entlang des Flusses, der beim Hochwasser 2004 große Schäden angerichtet hat. Ein schöner Ort, doch die alten Häuser verfallen, weil die Zukunft des Ortsteils bisher unklar war. Die Plauener wollen hier einen verkehrsberuhigten Bereich mit Cafés und Flanierweg. Die Stadt und die konservative Stadtratsfraktion wollen dagegen eine neue Auto-Verbindung zwischen Freital und der Innenstadt.

Der ADFC hat sich auf die Seiten der Plauener gestellt und setzt sich auch für den Erhalt der Bienertstraßenbrücke ein, die eine attraktive autoarme Radfahrverbindung über den Fluss bietet. Das Engagement hat Erfolg: Zusammen mit den Anwohnern wurde eine stadtverträgliche Lösung gefunden.Die Hofmühlenstraße wird zudem verkehrsberuhigt.

Während sich die Dresdner streiten, ob wir nun eine neue Elbbrücke für fast 160 Millionen Euro brauchen und ob wir uns das leisten können, verfällt das übrige Straßennetz schneller, als es repariert werden kann.

So auch die kleine Brücke über die Weißeritz im Zuge der Bienertstraße. Für Autos schon lange gesperrt, ermöglicht sie den Radfahrern der Stadtteile Löbtau-Süd, Dölzschen und Naußlitz eine attraktive Verkehrsverbindung. Hier kommt man abseits der Hauptstraßen nach Plauen und zur Universität.

Die Brücke war schon lange baufällig und wurde durch die  Flut 2002 zusätzlich beschädigt. Nun soll sie abgerissen werden. Grund ist der hochwassertaugliche Umbau der Weißeritz. Die kleine Brücke wäre zu kurz für den verbreiterten Fluss.

Neue Brücken, damit mehr Autos in die Stadt rollen?

Obwohl Fördermittel für den Wiederaufbau bereits genehmigt sind, fehlte das Interesse bei Stadt und konservativer Stadtratsmehrheit. Die Gelder sollen in andere Projekte umgeleitet werden.

So existieren Planungen für eine neue Hauptstraße über die Hofmühlen-, Fabrik- und Freiberger Straße in die Innenstadt. Um diese Straße an die Tharandter Straße anzubinden, sollte in Altplauen ein großer Kreisverkehr mit zwei aufwändigen Flußbrücken entstehen.

Die bescheidene Brücke für Radfahrer und Fußgänger schien dagegen als purer Luxus zu gelten - für sie gibt es keine konkreten Planungen.

Entwicklung des Stadtteils wird verhindert

Wir als ADFC wendeten uns gemeinsam mit der Initiative Plauen gegen diese Planung. Es wäre nicht nur eine attraktive Radverbindung unterbrochen. Viel schlimmer ist, dass damit die von den Plauenern angestrebte Entwicklung der Hofmühlenstraße zum Stadteilzentrum mit renovierten Dorfhäusern, mit Cafés, mit Flanierweg und Zugang zum Fluss unmöglich geworden wäre.

Auch aus verkehrstechnischer Sicht ist der Straßenbau nicht notwendig. Die Tharandter Straße ist nicht so belastet, dass sie eine neue Umgehung braucht. Eine weitere Einfallstraße erhöht zudem den Verkehrsdruck auf die Innenstadt und verstärkt damit deren Stauprobleme.

Stadt und Stadtrat sollten Zeichen setzen

Der ADFC forderte Stadtrat und Stadtverwaltung auf, die Weichen für eine Zukunft des Plauener Unterdorfs als verkehrsberuhigten Bereich zu stellen. Nur wenn sich Anlieger sicher sein können, dass ihr Stadtteil eine attraktive Wohngegend wird, werden sie in ihre Häuser investieren.

Statt Geld für neue Straßen auszugeben, sollten besser die bestehenden Straßen saniert werden. Die Tharandter Straße wartet schon lange auf Radfahrstreifen und Asphaltdecke, die Bienertstraßenbrücke auf den Ersatzbau.

Engagement mit Erfolg

Nach den Kommunalwahlen 2004 hat sich die Situation geändert. Die neuen Stadträte konnten von dem Potential des Gebietes überzeugt werden. Die Verwaltung ging auf die Büger zu und erarbeitete gemeinsam Lösungen für einen kleinen Kreisverkehr mit einer angepassten kleinen Brücke. Die Hofmühlenstraße wird verkehrsberuhigt, so dass deren Entwicklung zum Stadtteilzentrum nichts mehr im Wege steht. Lediglich die Gestaltung des Üferbereichs der Weißeritz und die Finanzierung des Ersatzbaus der Bienertstraßenbrücke sind noch offen.

(Jochen Böttcher, ADFC-Dresden)

Links:

Baustelle Könneritzstr Mai 2005Teilerfolg für die Radfahrer

Die Könneritzstraße wird mit Hochwasserschadensgeldern saniert. Radfahrer sollten wieder auf schmale Fußwege abgeschoben werden, um Platz für bis zu vier Kraftfahrstreifen und Haltestelleninseln zu schaffen. Die Sicherung der Radwegenden war nicht ausreichend, an einigen Kreuzung sollte die Führung der Radfahrer für Autofahrer nicht mehr erkenntlich sein, so dass schwere Unfälle mit Kraftfahrern zu erwarten waren.

Beim Erörterungstermin wurden uns zahlreiche Detailverbesserungen zugesagt, so wird es z. B. zwischen Ostraallee und Marienbrücke einen Radfahrstreifen geben. Die Stadt besteht aber an anderen Stellen auf die Benutzungspflicht der Gehwege für Radfahrer.

Im Jahr 2004 erhob der ADFC Widerspruch im Planfeststellungsverfahren für den Umbau der Leipziger Straße (Schreiben hier: http://www.adfc-dresden.de/files/2011_und_davor/2004-04-25-Widerspruch_PF_Leipziger_BA2_BA3_oAZ_web.pdf). Ein Jahr spät (24.03.2005) hieß es auf adfc-dresden.de:

In der Zwischenzeit ist die Antwort auf den Einspruch eingegangen. Die Stadt schlägt als Kompromiss vor, Alltagsradfahrern das Benutzen der Straße zu ermöglichen (Gehwege nur als "Radfahrer frei").

Im Erörterungstermin ging es um einen Radfahrstreifen wenigstens zwischen Rankestraße und Dreyßigplatz, um Aufpflasterungen der Straßeneinmündungen und um weitere Detailfragen.

Mit dem ganzen Aufwand haben wir erreicht, dass die Gehwege nun nicht mer als benutzungspflichtige Radwege ausgeschildert sind, sondern nur noch "Gehweg, Radfahrer frei". Somit kann jeder wählen, ob er lieber sicher und zügig auf der Fahrbahn oder vorsichtig und langsam auf dem Gehweg fahren will. Mit diesem Kompromis können wir gut leben.

Der Vorschlag der "angehobenen Radfahrbahn" wurde nicht umgesetzt. Allerdings haben wir damit eine Diskusion in Gang gesetzt, die nun damit endet, dass diese Lösung an anderen Straßen in Dresden gebaut werden wird. 

Positionspapier zur Wahl

Anfang 2004 veröffentlichten wir ein Positionspapier zur Kommunalwahl um den Entscheidungsträgern Hilfen zu geben, bestehende Probleme der Radfahrer zu erkennen und sie zu beheben.

Politiker und der Radverkehr - Diskussionsveranstaltung vor der Kommunalwahl 2004

Vor der Kommunalwahl veranstaltete der ADFC dazu eine öffentliche Diskussionen mit den Vertreter der zur Wahl stehenden Parteien und Gruppen. Die Zusammengestellten Aussagen der Podiumsdiskussion vom 4. Mai 2004 sind hier zu nachzulesen. Sie sollte einerseits Entscheidungshilfe für die Wahl sein, andererseits werden sich die Politiker nach der Wahl an ihren Aussagen messen lassen müssen.

Der Postplatz wurde vor einigen Jahren komplett umgebaut. Die Freiberger Straße direkt angebunden. In der Wilsdruffer und Wallstraße entstanden neue Zentralhaltestellen für Bus und Bahn.

Die Schweriner Straße und die Sophienstraße wurden nicht mehr an die Wilsdruffer Straße angebunden. Dafür ist der Platz nun als Fußgängerbereich mit "Radfahrer frei" beschildert. Er ist komplett mit Natursteingroßpflaster versehen. Entlang der Freiberger Straße bis in die Wilsdruffer Straße gibt es zwar Radfahrstreifen, die allerdings ebenso in Natursteinpflaster ausgeführt sind.

Auf der Schweriner-, der Wall- und der Herta-Lindner-Straße müssen Radfahrer die teilweise sehr schmalen Fußwege benutzen. Das Benutzen der Fahrbahn wurde untersagt.

Leider hat beim Bauvorhaben Postplatz der Einspruch des ADFC fast nichts genutzt.

Am Montag den 10. Mai lud der ADFC zu einer Podiumsdiskussion "Radverkehr in Dresden" mit Vertretern aller Parteien in das Rathaus ein. Vor gut gefülltem Festsaal stellten sich die Parteivertreter den Fragen des ADFC und des Publikums.

Diskussionsgrundlage war das Protokoll der Diskussionsveranstaltung - Vor der nächsten Wahl Nachlesen und Nachprüfen!

Waldschlößchenbrücke - neue Türen öffnen

ADFC und BUND appellieren an das Regierungspräsidium Dresden, den Bau der Waldschlößchenbrücke nicht zu genehmigen.

Eine solche Entscheidung braucht Mut, sieht sie doch auf den ersten Blick so aus, als würde eine wichtige Investition verhindert. In Wahrheit würde eine solche Entscheidung den dringend erforderlichen Impuls für einen effektiven Finanzmitteleinsatz und eine Technologieoffensive im Verkehrssystem der Landeshauptstadt Dresden geben.

Seit Jahrzehnten immer wieder diskutiert und verworfen, Millionen Euro an Planungsmitteln verbraucht und nun offiziell genehmigt: der Bau der Waldschlößchenbrücke an der schönsten Stelle Dresdens.

Wir als ADFC wollen die Brücke nicht. Sie ist unverhältnismäßig teuer, belastet Wohngebiete und Innenstadt mit zusätzlichen Autoverkehr, zerstört weltberühmte Blicke auf die Elbhänge und ist ein Überbleibsel der überkommenen Ideologie einer autogerechten Stadt.

Als demokratischer Verein respektieren wir aber auch Mehrheiten. Eine solche hat sich in Dresden für eine Elbquerung ausgesprochen. Eine, von der es hieß, sie passe in die Landschaft und sei verträglich mit dem UNESCO-Schutzstatus "Welterbe der Menscheit".

Dieses Versprechen fordern wir ein: Einen Kompromiss, der den Welterbetitel erhält und trotzdem allen Anforderungen gerecht wird, auch denen des Radverkehrs!

Anlässlich der Kommunalwahl 2004 hat der ADFC Vorschläge zum Radverkehr in Dresden ausgearbeitet und an Stadtratsmitglieder und Stadtverwaltung verteilt

Im März 2001 wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Dresden e.V. (ADFC), dem Fußgängerschutzverein FUSS e.V. Ortsgruppe Dresden und dem Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Ortsgruppe Dresden zusammen das Handlungskonzept Verkehr erarbeitet. Anhand konkreter Fallbeispiele von Verkehrssituationen in Dresden wurden grundlegende Forderungen zur Verbesserung der Situation des Umweltverbundes aufgestellt.

Ziel dieses Papiers ist, dass bei allen Verkehrsplanungen in der Stadt im Ergebnis eine Verbesserung der Sicherheit, der Freizügigkeit und der Verkehrsqualität für Fußgänger, Radfahrer und Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs erreicht wird. Die Vorschläge des Papiers sollen Politik, Verwaltung und allen Interessierten dazu Anregungen und Hinweise geben.

Handlungskonzept Verkehr

Vielfalt belebt und bietet Sicherheit. Die Vielfalt der Fortbewegungsmöglichkeiten ist wichtiger Bestandteil städtischen Lebens. Dresden profitiert davon, dass seine Einwohner sich bei vielen Gelegenheiten zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Fahrrad bewegen. Die Stichworte dazu sind z.B. Lärmschutz, effektive Flächennutzung und urbane Straßenräume. Auch der Einzelne profitiert, z.B. von der Bequemlichkeit des Reisens in der Straßenbahn, von der Schnelligkeit des Fahrrades auf kurzen Wegen, von der besonderen Erlebbarkeit städtischer Räume zu Fuß. Für Kinder und Jugendliche sind Bus, Bahn und Fahrrad sogar die einzige Möglichkeit, unabhängig von Erwachsenen die Stadt außerhalb des eigenen Wohngebietes zu entdecken und damit wichtige soziale Lernschritte zu vollziehen.

Die Vielfalt der Fortbewegungsmöglichkeiten wird gestört, wenn Verkehrsplanung unter der generellen Dominanz des Autoverkehrs geschieht, anderen Nutzungen dafür Raum entzogen wird und Sicherheit verloren geht. Eine solche Tendenz ist leider auch in Dresden seit einigen Jahren zu verzeichnen, auch wenn das Verkehrskonzept der Landeshauptstadt Dresden dem "Umweltverbund" (Fuß-, Fahrrad- und Öffentlicher Personennahverkehr) den Schwerpunkt des innerstädtischen Verkehrs zuweist.

Deshalb wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Dresden e.V. (ADFC), dem Fußgängerschutzverein FUSS e.V. Ortsgruppe Dresden und dem Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Ortsgruppe Dresden das Handlungskonzept zusammen erarbeitet. Anhand konkreter Fallbeispiele von Verkehrssituationen in Dresden werden grundlegende Forderungen zur Verbesserung der Situation des Umweltverbundes dokumentiert.

An vielen Stellen zeigen sich erhebliche Probleme bei der Nutzung des Umweltverbundes in Dresden. Tagtäglich müssen zahlreiche Hindernisse überwunden werden. Das vorliegende Konzept erhebt keinen Anspruch auf vollständige Zusammenstellung der Problemstellen, sondern ist als Handlungsaufforderung an die zuständigen Ämter und Politiker im Rathaus zu verstehen. Es verdeutlicht die Handlungsnotwendigkeiten anhand von Einzelbeispielen und zielt damit auf den Zeitraum der nächsten Jahre. Aber auch für eine etwas längerfristige Betrachtung möchten die Autoren bereits einige Anregungen geben, wenngleich der Schwerpunkt auf kurzfristigen und mit vergleichsweise einfachen Mitteln umzusetzenden Ideen liegt.

Ziel dieses Papiers ist, dass bei allen Verkehrsplanungen in der Stadt im Ergebnis eine Verbesserung der Sicherheit, der Freizügigkeit und der Verkehrsqualität für Fußgänger, Radfahrer und Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs erreicht wird. Dies kann und muss auch kurzfristig erreicht werden. Die Vorschläge des Papiers sollen Politik, Verwaltung und allen Interessierten dazu Anregungen und Hinweise geben.

Die Langfassung ist hier als PDF-Datei verfügbar (334 KB).

einbahnstrasse.jpgDie Anzahl der Autos in Dresden geht stetig zurück. Waren im Jahr 2000 noch 211.000 PKW angemeldet, sank diese Zahl auf 198.600 PKW Anfang 2009. Das entspricht einem Rückgang um 12.400 Autos oder etwa 6 Prozent. Hauptursache dafür sind die gestiegenen Kraftstoffpreise und der steigende Altersdurchschnitt der Dresdner.

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